• 09.03.2006 09:45

  • von Fabian Hust

Ralf Schumacher: "Auch Vögel anfassen ist gefährlich"

Der Toyota-Pilot über die Gefahr seines Berufs, seine Rolle als Vater und was er seinem Bruder Michael rät

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher geht in diesem Jahr in seine zehnte Formel-1-Saison. Vom Gewinn des WM-Titels träumt der Deutsche auch vor seiner zweiten Saison mit Toyota, auch wenn er den Titelgewinn als sehr unrealistisch einstuft, wie er in einem Interview mit der 'Super Illu' erklärte: "Von dem WM-Sieg sind wir noch weit entfernt. Wir konzentrieren uns darauf, Rennen zu gewinnen. Ich denke, das wird schon schwierig genug."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Schumacher glaubt, dass es Toyota selbst schwer fallen wird, Siege einzufahren

Auch wenn sein Arbeitgeber derzeit kein siegfähiges Auto zu haben scheint, fühlt sich der 30-Jährige bei den Japanern wohl: "Man merkt allen an, dass sie diesen Sport mögen. Außerdem haben wir viele Rheinländer im Team. Also Leute aus der Region, aus der ich komme. Da fühlt man sich halt wohl. Es macht Spaß, mit der Truppe zu arbeiten. Wir versuchen, das, was wir tun, gleichzeitig zu genießen. Man konzentriert sich effektiv auf die Arbeit und nicht darauf, Politik zu betreiben, wie das bei anderen Teams oft der Fall ist."#w1#

Bruder Michael hingegen könnte seine letzte Formel-1-Saison unter die Räder nehmen. Natürlich gibt es viele Freunde und Insider, die dem Ferrari-Piloten derzeit Ratschläge geben wollen, wie er seine weitere Karriere planen sollte. Auch der Bruder stellt da keine Ausnahme dar: "Fahre, solange es dir Spaß macht", so der Ratschlag des Bruders. "Denn ich glaube nicht, dass Michael noch irgendwem etwas beweisen muss."

Die Gefahr, der man sich als Formel-1-Pilot aussetzt, ist nicht von der Hand zu weisen, doch bei Ralf Schumacher haben Unfälle noch nie zu Rücktrittsgedanken geführt: "Im Moment ist es doch so, dass alles im Leben gefährlich sein kann: Formel 1 fahren, Rad fahren, Vögel anfassen. Wenn man einige Unfälle hatte, wird man sich bewusst, dass diese auch noch schlimmer sein könnten. Trotzdem war ich noch nie an dem Punkt, dass ich gesagt habe: Das ist mir zu gefährlich."

Viele Experten glauben, dass Michael Schumacher früher als eigentlich gewollt aussteigen könnte, um sich mehr um seine Familie kümmern zu können. Ralf Schumacher hingegen denkt nicht, dass er seinen Sohn David vernachlässigt: "Mein Sohn weiß, dass ich dann nur für ihn da bin. Wir frühstücken, ich bringe ihn in den Kindergarten, hole ihn auch wieder ab. Er ist immer an meiner Seite. Deshalb hat er auch keine Probleme, wenn ich weg bin. Ich glaube, im Endeffekt verbringe ich mit David fast mehr Zeit, als viele normale, hart arbeitende Väter."