• 07.10.2006 11:30

Ralf Schumacher: "Arbeiten auf das Podium hin"

Ralf Schumacher möchte seinen dritten Startplatz in Suzuka im Rennen verteidigen, sieht darauf dank der Reifensituation auch exzellente Chancen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Ralf, Toyota steht nach dem Qualifying zum ersten Mal in diesem Jahr in den Top 3. Das ist nach deiner Pole Position im Vorjahr ein gutes Resultat, nicht wahr?"
Ralf Schumacher: "Ja. Das war eine große Leistung des ganzen Teams. Nach den letzten zwei Rennen mussten wir mal wieder zeigen, was wir können, denn wir wissen ja, dass wir von den Rundenzeiten her immer dabei waren, aber wir mussten es zeigen. Heute konnten wir beweisen, dass unser Paket gut ist - natürlich mit Hilfe der Bridgestone-Reifen, das war ja nicht zu übersehen."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher sieht in Suzuka sehr gute Chancen auf einen Podestplatz

Frage: "Was ist jetzt im Rennen möglich?"
Schumacher: "Man muss jetzt einmal abwarten. Ich habe schon vor diesem Wochenende gesagt, dass wir mit guten Reifen und ein bisschen Glück auf das Podium fahren wollen. Das wird schwierig, solange zwei Ferraris da vorne stehen, denn dann gibt es nur noch eine Position auf dem Podium. Vielleicht können wir ja einen Ferrari einholen. Das Podium ist unser Wunsch, auf den wir hinarbeiten. Unsere Starts sind nicht immer optimal, aber wenn wir die Position halten können, sollte es möglich sein."#w1#

Start von entscheidender Bedeutung

Frage: "Wie willst du dir denn die beiden Renaults vom Leib halten?"
Schumacher: "Ich denke, wenn wir den Start schaffen vor den beiden Renaults, dann haben wir eine gute Chance. Wir haben an diesem Wochenende das bessere Auto beziehungsweise den besseren Reifen - und das sollte uns vor allem im Rennen helfen. Von daher gehe ich schon davon aus, dass das möglich ist."

"Ich gehe davon aus, dass Ferrari morgen auch stärker sein wird als wir." Ralf Schumacher

Frage: "Theoretisch kannst du nun deinem Bruder Michael im WM-Kampf helfen..."
Schumacher: "Ich gehe davon aus, dass Ferrari morgen auch stärker sein wird als wir, daher versuche ich, möglichst direkt hinter Ferrari einzulaufen - vielleicht auch davor, wenn es geht, aber natürlich würde ich damit auch mir selbst helfen."

Frage: "Wie viel Genugtuung bedeutet dieses Resultat nach dem verkorksten Rennen in China?"
Schumacher: "Das ist natürlich sehr schön, ganz klar, speziell für das Team. Wir waren schon ein bisschen frustriert, denn man hat ja gesehen, dass wir es in den letzten Rennen nur nicht richtig hingebracht haben. Wir hoffen natürlich, dass wir das jetzt über das Qualifying hinaus auch im Rennen durchziehen können."

Frage: "Bist du ein bisschen überrascht, dass es so gut gelaufen ist?"
Schumacher: "Nach dem gestrigen Training war es schwer abzuschätzen, wo man steht, weil ja wirklich schwierige Bedingungen waren. Nach dem Training heute Morgen konnte man schon sehen, dass Bridgestone die Nase vorne hat, und da haben wir natürlich gehofft, dass wir vorne mitmischen können. Speziell den dritten Platz konnte man nach den letzten Rennen aber nicht planen. Die Reifen waren dieses Wochenende sicher ein klarer Vorteil. Davon haben wir profitiert."

Frage: "Hängt das damit zusammen, dass Bridgestone hier Heimvorteil hat? Liegt Bridgestone die Strecke einfach gut?"
Schumacher: "Die Erfahrung, die Bridgestone hier hat, ist sicher größer als die von Michelin. Auf der anderen Seite fährt Michelin auch schon seit vielen Jahren hier. Ich glaube einfach, dass wir dieses Wochenende ein glückliches Händchen für die Trockenmischung hatten. Bei den Nassreifen sah es eher so aus, als wäre Michelin im Vorteil."

Schumacher hinsichtlich der Reifen zuversichtlich

Frage: "Lässt sich dieser Vorteil auch auf die Renndistanz halten oder war das nur im Qualifying so?"
Schumacher: "Das lässt sich ganz klar für das Rennen konservieren. Ich glaube, dass unsere Reifen klar und deutlich besser sind - und dass das auch im Rennen so sein wird."

"Der Start ist sicherlich ein Thema, gerade hier, wo es relativ schnell in die ersten zwei Kurven geht." Ralf Schumacher

Frage: "Wie wird der Start, der hier ja nicht ganz einfach ist, weil es bergab geht?"
Schumacher: "Der Start ist sicherlich ein Thema, gerade hier, wo es relativ schnell in die ersten zwei Kurven geht. Wir hoffen natürlich, dass wir keine Positionen verlieren. Wenn alles mal durch die ersten zwei, drei Kurven durch ist, sollte es okay sein."

Frage: "Suzuka ist eine Strecke, die du sehr liebst, nicht wahr?"
Schumacher: "Bis zu einem gewissen Grad ist es schade, dass wir hier zum letzten Mal fahren, aber andererseits freue ich mich nächstes Jahr schon auf eine neue Herausforderung. Ich bin hier oft in der Formel Nippon gefahren - und die Strecke war immer gut zu mir."

Frage: "Du bist hier immer noch Ralf-san, bist hier früher viele Rennen gefahren. Wie sehr motiviert es dich, dass du hier so eine große Fangemeinde hast?"
Schumacher: "Das ist natürlich schön, aber gerade in Asien hat die Formel 1 generell eine sehr große Fangemeinde, auch eine sehr enthusiastische und schöne. Das genießen alle Fahrer, glaube ich, auch wenn sie es nicht immer zugeben. Was die Strecke betrifft, ist Suzuka sowieso etwas ganz Besonderes, auch das letzte Mal hier. Das ist natürlich schon schön."

Frage: "Wie wichtig ist es politisch für Toyota, auf der Honda-Strecke Suzuka gut auszusehen?"
Schumacher: "Ich weiß nicht, ob das etwas mit der Honda-Strecke zu tun hat. Grundsätzlich ist es natürlich so, dass wir uns gerade hier in Japan natürlich gewünscht haben, vorne dabei zu sein, das ist ganz klar - vor dem Heimpublikum und vor den Chefs ist das ganz normal. Gerade nach dem letzten Rennen war es wieder mal an der Zeit, dass wir wieder mal gut dabei sind."