• 11.10.2001 14:39

  • von Fabian Hust

Ralf Schumacher: Angst vor Crash mit dem Teamkollegen

Ralf Schumacher befürchtet, dass sich BMW-Williams im Kampf um den WM-Titel 2002 selbst ein Bein stellen könnte

(Motorsport-Total.com) - Für viele Experten gilt BMW-Williams im kommenden Jahr als ganz heißer Favorit auf den WM-Titel. Die Gründe dafür sind einleuchtend: Zum einen machte Williams beim Bau des Chassis in den letzten Jahren große Fortschritte und man kann davon ausgehen, dass man die Schwäche des FW23, auf engen Strecken nicht genügend Haftung aufzubauen, ausmerzen kann. Auch in der kommenden Saison dürfte der BMW-Motor wieder der Maßstab sein und auch Michelin sollte nach der bereits erfolgreichen Saison 2001 einen weiteren Schritt nach vorne machen.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher befürchtet Crash zwischen sich und seinem Teamkollegen

Weitere wichtige Bausteine zum Erfolg sind natürlich die Fahrer, und hier hat BMW-Williams mit Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya zwei Piloten, die das Zeug zum Titel haben. Ähnlich wie McLaren-Mercedes verzichtet das Team von Frank Williams so lange wie möglich auf eine Stallorder und so werden auch die beiden Heißsporne in der kommenden Saison voll auf Angriff fahrend auf die Strecke gelassen.

Ralf Schumacher machte in einem Interview mit dem Fachmagazin 'Autosport' darauf aufmerksam, dass diese Taktik auch Opfer einbringen könnte und schoss gleichzeitig in die Richtung seines Teamkollegen: "Juan-Pablo ist ein starker Fahrer und er nutzt jede Überholmöglichkeit, wobei er sich darauf verlässt, dass die anderen nachgeben. Aber das wird nicht immer der Fall sein. Bisher war das noch kein Problem, aber es könnte eines werden, wenn zwei Jungs im Team beide hart um den Titel fahren."

Ralf Schumacher weiß, wovon er spricht, mehrmals hat Montoya in dieser Saison schon Überholmanöver gezeigt, die gelinde ausgedrückt mutig waren. So stach der Kolumbianer auf dem A1-Ring in Österreich in der zweiten Kurve innen an Schumacher vorbei und der Deutsche musste die Lenkung aufmachen und geradeaus in die Wiese fahren, ansonsten hätte es gekracht. Ein ähnliches Manöver zeigte der Formel-1-Neuling in Imola, als er Jarno Trulli derart brutal überholte, dass dieser ebenfalls die Türe aufmachen musste, damit beide nicht neben der Strecke landen. Auch in Brasilien musste Michael Schumacher mitspielen, damit es nicht krachte.

Aber Montoya war in dieser Saison einer jener Fahrer, die gezeigt haben, dass man in der Formel 1 eben doch überholen kann, dank seiner unnachgiebigen Art und Weise, in Lücken zu stoßen, die sich für ihn auftun. Dass solche Manöver gegen einen Fahrer nicht gut gehen werden, der mit ihm um den Titel kämpft, ist zu vermuten. Doch letztendlich sind solche Überholmanöver die Auszeichnung eines exzellenten Fahrers.