Raffaele Marciello: "Habe deutlich mehr riskiert als in Sepang"

Wie Sauber-Tester und Ferrari-Youngster Raffaele Marciello im Freien Training im Vergleich zu Sepang abschnitt und wieso 2015 sein Schlüsseljahr ist

(Motorsport-Total.com) - Nach dem ersten Training in Malaysia hatte Ferrari-Junior Raffaele Marciello in Barcelona nun erneut die Chance, sich an einem Freitag im Sauber für höhere Dienste zu beweisen. Der 20-Jährige fuhr in seinen 15 Runden eine persönliche Bestzeit von 1:29.630 Minuten, die ihn auf den zwölften Platz brachte. Auf die Bestzeit von Nico Rosberg verlor er 2,802 Sekunden, auf Teamkollege Felipe Nasr 0,490 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Raffaele Marciello

Raffaele Marciello durfte zum zweiten Mal in dieser Saison hinters Sauber-Lenkrad Zoom

"Ich war nicht weit weg von Felipe", zeigt sich der Italiener durchaus zufrieden. "Hier war es für mich einfacher, denn ich kannte die Strecke bereits. Außerdem habe ich von Malaysia bereits ein Gefühl für das Auto. Ich wusste, wo das Limit ist." Zum Vergleich: In Sepang wurde Marciello im ersten Training 13., hatte 2,497 Sekunden Rückstand auf Rosbergs Bestzeit und 0,557 Sekunden auf Marcus Ericsson, in dessen Auto er diesmal saß.

Die Ergebnisse sind also durchaus vergleichbar. Laut eigenen Angaben riskierte er aber heute deutlich mehr: "Auf jeden Fall, denn ich kannte ja das Auto und die Strecke. Es ist aber schwierig, in 15 Runden ein Gefühl für das Auto zu kriegen. Außerdem war die Strecke recht schmutzig."

Beinahe hätte Marciello zu viel Risiko genommen, denn in Kurve 9 erlebte er eine kleine Schrecksekunde. "Dort ist ein neuer Randstein, und ich bin etwas abgehoben. Ich habe das Auto etwas aus der Kontrolle verloren. Es sah aber von außen schlimmer aus als aus dem Cockpit", beruhigt er.

Nun freut er sich auf die kommende Woche, wo er erneut in den Sauber-Boliden klettern wird, um am Test nach dem Grand Prix teilzunehmen. Dort sieht er bessere Chancen, sein Potenzial zu zeigen: "Da kann man 100 Runden fahren. Das ist für mich eine bessere Gelegenheit, denn da habe ich den ganzen Tag, um ans Limit zu gehen."

Noch ist unklar, bei welchen weiteren Freitag-Trainings in dieser Saison der GP2-Pilot im Sauber-Cockpit sitzen wird, es stehen aber noch zwei Einsätze auf dem Programm. Sein Fokus liegt aber auf seiner zweiten GP2-Saison, in der nun der Titel fällig ist. "Drei Jahre GP2 sind zu viel", setzt er sich selbst unter Druck. "Man muss schon eine gewisse Zeit in der GP2 sein, um sich für die Formel 1 vorzubereiten, aber man darf da auch nicht zu lange hängenbleiben."