• 08.10.2007 13:07

  • von Pete Fink

Räikkonen: "Brasilien wird sehr interessant"

Kimi Räikkönen vertraut in Interlagos auf einen starken Ferrari und hat den Hoffnungsschimmer auf die WM-Krone 2007 noch lange nicht aufgegeben

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen tat was er tun musste, um sich auch nach dem China-Grand-Prix noch eine kleine Titelchance zu erhalten. Der Ferrari-Pilot gewann ein sehr turbulentes Formel-1-Rennen und befindet sich nun vor dem Saisonfinale in Interlagos in Lauerstellung hinter den beiden McLaren-Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Fernando Alonso.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen hat gut lachen - noch ist er im Titelrennen um die WM-Krone 2007

Damit hat der Finne zum zweiten Mal nach 2003 im letzten Saisonrennen die Chance auf den Weltmeistertitel, denn vor dem entscheidenden Suzuka-Grand-Prix lag er vor vier Jahren neun Punkte hinter dem späteren Weltmeister Michael Schumacher - und holte damals in Japan immerhin noch sieben Zähler auf.#w1#

Interessanterweise sind es genau jene sieben Punkte, die dem "Iceman" nun auf Hamilton fehlen, denn im Falle eines Räikkönen-Erfolges in Brasilien würde bei Punktgleichheit seine größere Anzahl an Siegen den Ausschlag geben. Natürlich ist ihm diese Situation bewusst: "Ich stehe jetzt punktemäßig sicher ein klein wenig besser da als damals, aber andererseits macht das keinen großen Unterschied."

Graining-Probleme nur jeweils zu Beginn

Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen hatte in China nur kleine Graining-Probleme an den Vorderreifen Zoom

Im Vergleich zu 2003 haben sich aus seiner ganz persönlichen Sicht vor allem die Teamfarben Rot und Silber umgedreht, doch "wir müssen einfach versuchen das Rennen zu gewinnen und uns dann anschauen, was mit den anderen passieren wird. Genau wie hier eben, also denke ich darüber nicht besonders viel nach."

Seinen überzeugenden China-Sieg führt der Finne vor allem darauf zurück, dass sein Ferrari nach dem ersten Boxenstopp unter den wechselhaften Bedingungen immer besser wurde. Er holte Schritt für Schritt auf Hamilton auf, und nach einigen, wegen gelber Flaggen abgebrochenen, Überholversuchen zog er nach einem kleinen Hamilton-Fehler vorbei und gab seine Führung im Anschluss nicht mehr ab.

"Ich habe dann nur noch auf den richtigen Moment gewartet, um auf Trockenreifen zu wechseln. Das hat prima funktioniert und wir hatten eigentlich keine Probleme mehr." Denn auch das zu Beginn eines jeden Stints mit neuen Reifen auftretende Graining verflüchtigte sich im Rennverlauf. "Ich hatte immer ein wenig Untersteuern und habe einfach nur darauf gewartet, bis das Graining der Vorderreifen überstanden war."

Auch Doppelweltmeister Alonso brachte den "Iceman" nicht ins Schwitzen. "Klar, er hat gepusht und zunächst auch aufgeholt, als ich eben das kleine Problem mit den neuen Vorderreifen hatte. Aber als sich das verflüchtigte, konnte ich den Abstand gleich halten und wusste, dass wir guter Dinge waren. Ich habe nur gepusht, weil man nie wusste, ob vielleicht Regen wieder alles verändern würde, und ich war glücklich, dass ich mir so etwas Luft zum Atmen verschaffen konnte."

Hoffnung aus der Galavorstellung von 2006

Michael Schumacher Felipe Massa

Ferrari lieferte in Brasilien eine starke Vorstellung zum Schumacher-Abschied Zoom

Fest steht für Räikkönen jedenfalls, dass sein Ferrari in China "das gesamte Wochenende über sehr stark war. Wir wussten seit dem Qualifying, dass wir den Speed haben und unter solchen Bedingungen machen die Leute Fehler." Genau das sei in China auch dem Youngster Hamilton passiert. Trotzdem hängt die Titelentscheidung in Brasilien nun vor allem von dem ab, "was mit den anderen geschieht, aber es wird mit Sicherheit hochinteressant werden."

Optimismus schöpft er vor allem aus der bärenstarken Ferrari-Vorstellung von 2006: "Ich habe keine Ahnung, wie unser Auto dann sein wird, aber wenn wir uns das vergangene Jahr ansehen, dann war Ferrari dort sehr stark. Felipe hat gewonnen, und daher hoffe ich, dass unser Auto richtig gut sein wird. Es wird das gesamte Wochenende über eine interessante Schlacht werden."

Eines jedenfalls ist sicher: Räikkönens Ausgangsposition ist nach dem China-Wochenende besser, als zuvor: "Alles kann passieren, wir stehen nun etwas besser da, aber es ist und bleibt noch sehr schwierig", so der einzig verbliebene Ferrari-Hoffnungsträger.