• 24.07.2007 21:11

  • von Fabian Hust

Räikkönen: Wie hart kann Motorsport denn sein?

Nach seinem erneuten Ausfall auf deutschem Boden ist der Finne bitter enttäuscht, blickt auf das Wochenende zurück und auf den Ungarn-GP nach vorn

(Motorsport-Total.com) - Für Kimi Räikkönen war das Rennen am Wochenende auf dem Nürburgring eine weitere bittere Erfahrung. 2003 platzte ihm in der Eifel genauso der Motor wie 2004. 2005 brach ihm kurz vor Rennende die Radaufhängung, in diesem Jahr stoppte ihn ein Hydraulikdefekt, was einmal mehr wertvolle Punkte kostete.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen wurde auf deutschem Boden wieder einmal Opfer der Technik

"Von Zeit zu Zeit fällt es wirklich schwer zu verstehen, wie hart Motorsport sein kann", so der Finne nach seiner Rückkehr nach Hause. "Es war alles für ein perfektes Wochenende vorhanden, aber wir waren nicht in der Lage, das auch umzusetzen. Es war wirklich schade, dass ich zum zweiten Mal in diesem Jahr ausschied."#w1#

Er wisse nicht warum, habe aber das Gefühl, dass Rennen auf deutschem Boden nicht sein Ding sind. Da muss man ihm wohl Recht geben, denn bei sechs Starts auf dem Hockenheimring sah der heutige Ferrari-Pilot nur ein einziges Mal die Zielflagge!

Dabei hat der Rennfahrer aus Espoo gegen die Rennstrecken keine Aversion: "Ich fahre wirklich gern auf dem Nürburgring und Hockenheimring. Nach der Pole am Samstag war ich in der Position, diese negative Tradition umzukehren, aber schlussendlich sollte es nicht sein. Man kann nichts tun, um das zu ändern. Lasst uns schauen, ob wir es kommendes Jahr schaffen können."

Über seine zweite Saison-Pole sei er "wirklich glücklich" gewesen: "Das Auto war das ganze Wochenende über sehr schnell und im dritten Qualifying-Teil lief alles gut. Am Samstagabend hatte ich ein wirklich gutes Gefühl und ein paar Minuten vor dem Start wusste nicht, dass es in rund zehn Minuten nach dem Start regnen sollte."

"Aber der Regen kam früher und mit unerwarteter Intensität", so der 27-Jährige weiter. "Der Start war gut, aber nach der ersten halben Runde war die Strecke feucht."

Die Fahrt zur Boxengasse ging in die Hose: "Ich kam auf die weiße Linie der Boxengassen-Einfahrt und das Auto kam heftig von der Richtung ab und fuhr fast selbst auf die Strecke zurück. Diese Runde bei heftigem Regen auf Slicks war wirklich sehr schwierig." So schnell wie möglich versuchte der Ferrari-Pilot die Runde zu absolvieren, ohne dabei von der Strecke abzukommen.

Nachdem die Rennleitung das Rennen unterbrochen hatte machte sich Räikkönen wieder Hoffnung auf den Sieg, doch es kam anders: "Ich begann kleine Probleme zu bekommen, als ich direkt hinter Alonso war. Dann verlor ich einfach das Differenzial und die Kontrolle über das Gaspedal, musste aus diesem Grund am Eingang der Boxengasse anhalten."

Seine Enttäuschung kann der "fliegende Finne" nach dem "Absturz" nicht leugnen: "Ja, mir tut es wirklich Leid, wie das Rennen geendet hat, aber so ist es nun einmal. Fest steht, dass wir nicht aufgeben werden, der Abstand zur Spitze der Fahrerwertung bleibt unverändert, auch wenn es ein Rennen weniger gibt. Aber wir haben ein wirklich konkurrenzfähiges Auto."

"Das kommende Rennen ist Ungarn, wo ich im vergangenen Jahr von der Pole gestartet bin und vor zwei Jahren vor dem Ferrari von Michael gewann. Wie immer wird es dort viele finnische Tifosi geben. Lasst uns hoffen, dass wir zusammen ein gutes Ergebnis feiern können."

"Nun werde ich versuchen, mich zu entspannen bevor ich mich zum Rennen auf den Hungaroring auf den Weg mache. Ich habe diese Tage einen weiteren Grund zum Feiern: Es ist der dritte Jahrestag meiner Hochzeit mit Jenni."