Drittes Training: Räikkönen vor den Silberpfeilen

Kimi Räikkönen am Nürburgring weiterhin am schnellsten unterwegs - Mittelfeld im dritten Freien Training so hart umkämpft wie noch nie

(Motorsport-Total.com) - Nach dem klassischen Eifelwetter am Freitag trauten die 22 Fahrer wohl ihren Augen nicht, als sie heute Morgen an die Strecke kamen: Mehr als 20 Grad, sonniges Wetter und eine staubtrockene Fahrbahn erwarteten sie am Nürburgring. Die Bestzeit im dritten Freien Training sicherte sich indes wieder Topfavorit Kimi Räikkönen.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen vor Vitantonio Liuzzi und Fernando Alonso

Kimi Räikkönen zeigt seinen Konkurrenten in der Eifel bisher nur den Auspuff

Der Ferrari-Pilot war schon mit den harten Pneus immer im absoluten Spitzenfeld anzufinden und legte dann am Schluss mit den weiß markierten Bridgestone-Softpneus eine 1:31.396er-Runde hin, an der sich die Konkurrenz die Zähne ausbiss. Insgesamt spulte der finnische "Iceman" 18 Runden ohne den kleinsten Fehler ab, was ihn automatisch zum heißesten Anwärter auf die Pole Position beim Grand Prix von Europa macht.#w1#

Räikkönen immer um einen Tick voran

Ferrari und McLaren-Mercedes lagen über weite Strecken ganz dicht beisammen, neben Räikkönen setzte sich mit dem letzten Run aber auch Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes/+ 0,231/12 Runden) von den Verfolgern ab. Fernando Alonso (3./McLaren-Mercedes/+ 0,643/11 Runden) schaffte mit den weicheren Reifen keine Verbesserung mehr, während Felipe Massa (5./Ferrari/+ 0,821/18 Runden) seine schnellste Runde in der Dunlop-Kehre wegwarf.

In absoluter Topform präsentierte sich während der 60 Minuten Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/+ 0,643/18 Runden), der zeitgleich mit Alonso Vierter wurde. Sein Teamkollege, der frischgebackene Vater Nick Heidfeld (7./+ 1,185/20 Runden), konnte dieses Level nicht ganz halten, drehte sich einmal und war ausnahmsweise auch nicht bester Deutscher - diese Ehre sicherte sich Nico Rosberg (6./Williams-Toyota/+ 0,948/16 Runden).

Auch Ralf Schumacher sorgte für einen positiven Akzent aus deutscher Sicht, denn der Toyota-Pilot lag lange als bester Verfolger des Spitzenquartetts an fünfter Stelle, absolvierte insgesamt 21 Runden und landete unterm Strich mit 1,392 Sekunden Rückstand an zehnter Position. Übrigens: Zwischen dem Fünften (Massa) und dem 14. (Scott Speed/Toro-Rosso-Ferrari/+ 1,578/14 Runden) lag wieder nur eine Dreiviertelsekunde.

Kovalainen mit einem technischen Problem

Markus Winkelhock

Markus Winkelhock ist weiterhin deutlich langsamer als sein Teamkollege Zoom

Zwischenfälle gab es am Samstagmorgen kaum: Heikki Kovalainen (18./Renault/+ 2,088/13 Runden) kam gut zehn Minuten vor Schluss mit Schaltproblemen langsam an die Box zurück, während Markus Winkelhock (22./Spyker-Ferrari/+ 4,694/19 Runden) einer derjenigen war, die die NGK-Schikane zwischendurch abschneiden mussten. Seinem Teamkollegen Adrian Sutil (21./+ 3,027/20 Runden) hatte der Grand-Prix-Debütant neuerlich nichts entgegenzusetzen.

Stark unterwegs war lange Alexander Wurz (Williams-Toyota), doch als er mit weichen Reifen Kurs auf die Top 5 nahm, leistete er sich in der NGK-Schikane einen leichten Fahrfehler, so dass er sich schlussendlich nach 16 Runden bei 1,758 Sekunden Rückstand mit Platz 15 begnügen musste. So große Chancen wie an diesem Wochenende, im Qualifying in die Top 10 vorzustoßen, hatte der Österreicher aber in diesem Jahr wohl noch nie.

An der Spitze scheint Ferrari derzeit leichte Vorteile gegenüber McLaren-Mercedes zu haben, speziell Räikkönen schwebt nach zwei Siegen en suite weiterhin auf Wolke sieben. Allerdings kann am Nachmittag alles passieren, denn im Top-10-Finale wird ja mit der Rennbenzinmenge gefahren. Erfreulich aus deutscher Sicht: Rosberg, Heidfeld und Schumacher lieferten im Freien Training allesamt starke Leistungen ab.