• 07.11.2005 14:51

  • von Fabian Hust

Räikkönen driftete schon im Lada durch die Wälder

Für seine Fans beantwortete Kimi Räikkönen einige Fragen, die sie dem McLaren-Mercedes-Piloten schon immer einmal stellen wollten

(Motorsport-Total.com) - Tausende von Fragen muss ein Formel-1-Fahrer im Verlauf einer Saison beantworten, doch es ist klar, dass die Journalisten nicht alle Fragen stellen können, auf die die Fans gern eine Antwort erhalten möchten. Und so nahm man sich bei McLaren die Zeit, Kimi Räikkönen ein paar Fragen der Fans zu stellen und die Antworten auf der Website des Teams ('mclaren.com') zu beantworten.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Räikkönen entspannt in der Winterpause am liebsten beim Sport oder Faulenzen

So erklärt der 26-Jährige, dass es sich für ihn "normal" anfühlt, wenn er im Formel-1-Auto am Limit fährt und dass er am Start "keinen Adrenalinstoß oder ähnliches" hat: "Ich hoffe einfach, dass ich einen guten Start habe. Du willst lediglich sicherstellen, dass du bereit bist, wenn die Lichter ausgehen, und man eine gute Reaktion hat."#w1#

Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen war in den ersten Rennen "auf Probe" am Start Zoom

Im Jahr 2000 fuhr der Finne noch in der Formel Renault, bevor er regelrecht ins kalte Wasser geworfen wurde und ein Jahr später schon für Sauber an den Start ging. Die FIA gab dem Rookie nur eine Superlizenz auf Bewährung, doch für den "Iceman" war der Umstieg kein Problem: "Formel-1-Autos sind in den Kurven schnell und gut auf der Bremse, das macht sie im Vergleich zur Formel Renault völlig anders, aber schlussendlich fährt man auf die gleiche Art und Weise. Es ist nur so, dass Nicht-Formel-1-Autos viel langsamer sind."

Und hatte der Rennfahrer aus Espoo irgendwelche Idole, die er als Junge verehrt hat und denen er nacheiferte? "Ich habe keine Vorbilder und ich hatte auch nie welche, als ich jünger war", so Räikkönen. "Und der Gedanke, gegen ein Idol fahren zu wollen, ist albern - ich bin glücklich mit den Leuten, gegen die ich jetzt Rennen fahre."

Vertrag als Einsatzpilot statt als Testfahrer

Ferner verriet der mittlerweile neunfache Grand-Prix-Sieger, dass sein Manager schon Anfang 2001 mit McLaren-Mercedes verhandelte, "aber wir dachten, dass es sich nur um einen Testvertrag handeln würde. Dass es dann ein Platz als Einsatzfahrer wurde, war großartig." Der Rest ist bekannt: Teamchef Ron Dennis kaufte Peter Sauber Kimi Räikkönen ab.

Es sei "nett" gewesen, als er dann seinen Namen auf einem Showcar des Teams erstmals lesen durfte: "Aber es war schöner, zum ersten Mal ins Auto zu steigen. Es bedeutet einem einfacher mehr, wenn man in der Box steht und zum Herausfahren bereit ist."

Räikkönen erlebte schon viele Schreckmomente

Kimi Räikkönen

Seine beiden Hockenheim-Unfälle wird Räikkönen niemals vergessen Zoom

Weniger schöne Erinnerung hat Kimi Räikkönen an seine ersten Schreckmomente im Formel-1-Boliden, darunter das Abfallen des Lenkrads im Sauber 2001 in Imola was aber "nicht so schlimm war, denn es passierte auf einer Geraden. Das hätte viel übler ausgehen können. Ich hatte im selben Jahr einen Abflug in Suzuka, als die Hinterradaufhängung brach und ich in die Reifenstapel krachte. Ich hatte auch einen heftigen Unfall in Magny-Cours und krachte in die Reifenstapel. Ich wurde damals ins Krankenhaus geflogen und brach mit etwas am Rücken."

Aber auch mit seinem zweiten Arbeitgeber in der Formel 1, McLaren-Mercedes, hat der 1 Meter 75 große Rennfahrer schon Zwischenfälle erlebt, die er so schnell nicht vergessen wird: "Die zwei Unfälle in Hockenheim (2003 und 2004; Anm. d. Red.) waren ziemlich heftig und an derselben Stelle. Sie sollten dort ein Schild aufstellen!"

"Ich krachte ständig irgendwo dagegen, was normal ist, wenn man im Winter driftet." Kimi Räikkönen

Räikkönens erstes Auto war übrigens ein russischer PKW - ein Lada: "Das war ein gutes Auto, es ging nie kaputt. Ich bekam es von einem Freund meiner Mutter geschenkt. Es hatte einen Motorschaden, aber mein Vater hatte eine Menge Ersatzmotoren, wir wechselten ihn also, wenn wir dies tun mussten. Es war gut, es blieb im Winter nie stehen und im Innern war es wirklich warm."

Und als Rennfahrer gab Kimi Räikkönen natürlich auch in dem nicht renntauglichen Fahrzeug kräftig Gas: "Ich krachte ständig irgendwo dagegen, was normal ist, wenn man im Winter driftet. Die Karosserie war robust, aber alles andere sollte auseinander fallen. Das Auto war rot, aber ich habe es schwarz lackiert."