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Räikkönen bemüht sich um Sympathien bei Ferrari
Kimi Räikkönen wird es bei Ferrari anfangs nicht leicht haben, umso mehr will er sich bemühen, dem Team so gut wie möglich entgegenzukommen
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher wurde vom gesamten Ferrari-Team für seinen Ehrgeiz und seine motivierende Art geschätzt, für sein Wesen als klassischer Mannschaftsspieler, der zwar sehr wohl das entscheidende Tor schießen kann, aber dennoch niemandem das Gefühl gibt, etwas Besseres zu sein. Entsprechend skeptisch blicken manche in Maranello der Zusammenarbeit mit Kimi Räikkönen entgegen.

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Kimi Räikkönen bemüht sich um einen guten Einstand im Ferrari-Team
In den vergangenen Wochen waren erste Unkenrufe zu vernehmen - Grundtenor: Ferrari wird mit dem "Iceman" in ein sportliches Tief stürzen, niemand könne Schumachers Funktion als Führungsfigur übernehmen, man habe einen siebenfachen Weltmeister gegen einen finnischen Trunkenbold ausgetauscht. Selbst Chefingenieur Luca Baldisseri zeigte sich in Suzuka skeptisch, was die Verpflichtung Räikkönens anstelle von Schumacher angeht, ebenso wie Ferrari-Legende Niki Lauda.#w1#
Muss Räikkönen härter arbeiten?
Hintergrund der Zweifel, die Räikkönen derzeit entgegenwehen, ist sein bisheriges Standing bei McLaren-Mercedes, wo er die Reputation hatte, kein harter Arbeiter zu sein, sondern sich nur ins fertig abgestimmte Auto zu setzen und zu fahren. Böse Zungen behaupten sogar, die Testfahrer Alexander Wurz und Pedro de la Rosa hätten den "Silberpfeil" in all den Jahren meistens für ihn optimiert, er selbst habe dann mit seinem Talent nur noch den Rest zugegeben.
Ein solches Image ist für ein Ferrari-Engagement, wo man eine echte Führungspersönlichkeit erwartet, natürlich nicht gerade förderlich, weshalb sich der 27-Jährige um einen reibungslosen Einstand zu bemühen scheint. Erste Kuschelmaßnahme: Um häufiger zur Fabrik nach Maranello und zur Teststrecke nach Fiorano kommen zu können, nahm er sich ein Appartement in Mailand - genau wie vor einigen Jahren schon Eddie Irvine.
Fitnesstrainer kommt von McLaren-Mercedes mit
Darüber hinaus will Räikkönen auch in Sachen Fitness das Niveau seines Vorgängers erreichen - allen sind noch zu gut seine Trinkeskapaden in Erinnerung, die letzte gerade erst vor ein paar Wochen in Asien. Dem Alkohol soll nun abgeschworen werden, außerdem bringt er seinen persönlichen Fitnesstrainer Mark Arnall von McLaren-Mercedes zu Ferrari mit - an der Ausdauer sollte es also nicht scheitern...
Abgesehen von seinem persönlichen Engagement schleimt sich der neunfache Grand-Prix-Sieger auch mit netten Aussagen bei den Italienern ein: "Ferrari ist das Team, das am meisten gewonnen hat", ließ er sich von der 'Gazzetta dello Sport' zitieren. "Ob ich mir wegen Schumachers Motorschaden Sorgen mache? Nein, denn wie lange ist davor nichts dergleichen passiert? Sechs Jahre? Da hatte ich viel mehr Defekte als er..."

