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Rache für die Bummelei: Russell bestellt Hummerpasta auf Albons Rechnung
So ein schlechtes Gewissen kann teuer werden, vor allem in Monaco: Alex Albon lädt George Russell nach dem Rennen zum Essen ein, der Brite lässt es dabei gut krachen
(Motorsport-Total.com) - Das Foto vom gemeinsamen Abendessen mit George Russell, als Entschädigung für die Blockade durch Alex Albon im Rennen, ging im Anschluss an den Großen Preis von Monaco viral - und ist entsprechend auch am Medientag in Barcelona noch ein heiß diskutiertes Thema:

© Alexander Albon/instagram
Wer zahlt? Die Frage stellte sich bei Albon und Russell in Monaco gar nicht ... Zoom
"Super" sei das Dinner mit dem Mercedes-Piloten zwar gewesen, lacht Albon - doch er bestätigt auch, dass so eine Art der Wiedergutmachung einen im glamourösen Monaco im wahrsten Sinne des Wortes schnell mal teuer zu stehen kommt: "Er hat tatsächlich das teuerste Gericht auf der Karte bestellt, die Hummerpasta", schmerzt Albon der Gedanke an seinen Geldbeutel nach wie vor.
Zumindest ein bisschen Gnade mit seinem Gegenüber hatte Russell dann aber doch noch: "Er hat auf den Nachtisch verzichtet, also hat sich das irgendwie wieder ausgeglichen. Es war auf jeden Fall ein schöner Abend", sagt Albon, der sich nach Williams' Bummeltaktik in der Pflicht sah, die Rechnung zu übernehmen:
Albon räumt mit Blick auf Monaco ein "Miserables Rennen"
"Es war klar, dass ich zahle - und ich sollte auch zahlen: Es war ein miserables Rennen", räumt der Thai-Brite ein. Für ihn und Teamkollege Carlos Sainz habe sich der größtenteils langweilige Grand Prix, mit der Blockade-Taktik seines Rennstalls und den Plätzen neun und zehn, ergebnistechnisch ja immerhin noch ausgezahlt: "Für andere lief es deutlich schlechter."

© LAT Images
Williams vor Mercedes: Irgendwann hatte Russell genug und kürzte einfach ab Zoom
Allen voran für Russell, der als Elfter keine Punkte mitnehmen konnte. Deswegen will er Albon am Donnerstag auch noch nicht ganz von der Leine lassen, kündigt gleich mal einen Nachschlag in Bezug auf das kostspielige Dinner an: "Nicht teuer genug! Also die Rechnung ist auf jeden Fall noch nicht beglichen", grinst der Brite, der dem Trauerspiel in Monaco schlussendlich durch absichtliches Abkürzen in der Schikane ein Ende setzte - und dafür von den Stewards eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt bekam.
"Ehrlich gesagt war ich einfach müde davon, 50 Runden lang auf den Heckflügel eines Williams zu starren. Ironischerweise bin ich durch das Manöver am Ende besser ins Ziel gekommen, als wenn ich einfach nur hinter Alex geblieben wäre", so Russell mit Blick auf seine Strafe: "Ich habe im Prinzip einen ganzen Boxenstopp in drei Runden rausgefahren, und konnte dann mein eigenes Rennen fahren."
"Wie eine Oma": Darum hatte Russell irgendwann genug
Ohnehin sei sein Wochenende nach dem Defekt im Qualifying "früh gelaufen" gewesen: "Wir haben um nichts mehr gekämpft, Platz elf bringt genauso viele Punkte wie Platz 20." Deswegen habe er Monaco am Schluss einfach noch etwas genießen wollen: "Am Samstag hatte ich ja keine Gelegenheit dazu", gibt Russell in Bezug auf "das Rennen mit dem meisten Adrenalin im ganzen Jahr" zu bedenken: "Und ich hatte nichts davon. Also konnte ich wenigstens die letzten 25 Runden noch genießen."
Dass sein bewusster Regelverstoß aber ein Zeichen der Rebellion sei, vielleicht sogar das Auflehnen des neuen Mercedes-Teamleaders Russell, so will der Brite die Aktion jedenfalls nicht verstanden haben: "Nein, das war nicht der neue George Russell als Rebell, der Abkürzungen fährt - ich hatte einfach genug davon, Alex beim Fahren wie eine Oma zuzuschauen", stellt er klar.

© LAT Images
George Russell hatte keine Lust mehr auf die Heckansicht des Williams ... Zoom
Er habe auch gewusst, dass er ein Strafe kassieren würde, "und ich war auch einverstanden damit, sie war ja verdient", stellt er klar: "So etwas sollte grundsätzlich nicht erlaubt sein. Und wie gesagt: Wenn ich in den Punkten gewesen wäre, wenn ich wirklich gegen Alex um eine Position gefahren wäre, hätte ich das nie gemacht." Doch die Situation sei eine andere, weil aussichtslose, gewesen: "Er hatte ja schon zwei Stopps hinter sich, ich noch keinen."
Durch die Pflichtstopps war dem Mercedes-Piloten bewusst, dass es für ihn keinen Weg nach vorne mehr geben würde: "Er ist nur so langsam gefahren, um seinem Teamkollegen zu helfen, nicht um sich selbst gegen mich zu verteidigen, sondern gegen die Fahrer um ihn herum", sagt Russell über Albon: "Ich habe das also nicht gemacht, um sportlich einen Vorteil zu haben. Ich hab's gemacht, weil es sonst einfach langweilig war."
Kritik kam wegen der Taktikspielchen der Teams im Anschluss vor allem an der neuen Pflichtstopp-Regel auf - Albon findet aber trotzdem: "Es war den Versuch wert. Ich glaube, wir alle, Teams wie Fahrer, dachten, dass ein Zwei-Stopp-Rennen etwas bringen würde. Aber letztlich hat es nur die Maßstäbe ein bisschen verschoben", räumt der Williams-Fahrer ein: "Wir müssen wirklich nochmal überlegen, was man tun kann, um das Racing zu verbessern." Damit er nächstes Jahr nicht auch noch fürs Dessert blechen muss...


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