Qualifying-Thriller am A1-Ring an Schumacher

Trotz eines Querstehers in der Remus-Kurve holte sich Michael Schumacher die Pole in Österreich vor Räikkönen und Montoya

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 scheint sich würdig aus Österreich verabschieden zu wollen, denn was heute Nachmittag im Qualifying vor gut gefüllten Tribünen und bei herrlichen Bedingungen geboten wurde, konnte an Spannung mit jedem Hitchcock-Thriller mithalten.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher konnte seine große Freude über die Pole nicht verbergen

Vor allem das letzte Starterpaket mit den Schnellsten vom Freitag sorgte für tobende Fans: Michael Schumacher hatte in der Remus-Kurve einen spektakulär aussehenden Quersteher, doch er fing seinen Ferrari noch gut ab, holte das verlorene Zehntel wieder auf und unterbot mit einer Zeit von 1:09.150 die bis dahin stehende Räikkönen-Bestmarke um 0,039 Sekunden. Anschließend befreiter Jubel beim Deutschen und seinem Team ? ein grandioser Kraftakt!

"Silberpfeil"-Pilot Räikkönen war heute mit weniger Sprit als sein Teamkollege unterwegs und bekam eine gute Runde hin, sicherte sich Platz zwei. Dritter wurde Juan-Pablo Montoya, der mit einem gut ausbalancierten BMW-Williams voll angreifen konnte, nach der Session aber nicht ganz zufrieden war. Mit nur 0,241 Sekunden Rückstand schlug er sich jedoch besser als erwartet und die Ausgangsposition auf der saubereren Seite der Startaufstellung ist gut.

Sensationell schlug sich Nick Heidfeld (Sauber-Petronas) als Vierter im T-Car, auch wenn sein klarer Sieg im Stallduell gegen Frentzen (15.) wegen unterschiedlicher Strategien relativiert werden muss. Rubens Barrichello wurde mit einer fehlerhaften Runde und 634 Tausendsteln Rückstand nur Fünfter, hielt sich aber knapp vor Jarno Trulli (Renault), Jenson Button (BAR-Honda), dem starken Antonio Pizzonia (Jaguar-Cosworth) und Giancarlo Fisichella (Jordan-Ford).

Ralf Schumacher (BMW-Williams) musste nach seinem gestrigen Abflug heute als Erster auf die Strecke gehen und er bekam keine optimale Runde hin, konnte den Schaden aber als Zehnter noch in Grenzen halten. Olivier Panis (Toyota) landete auf Rang elf, Geheimfavorit Jacques Villeneuve kam mit seinem BAR-Honda nach verpatzter Castrol-Kurve über die zwölfte Position nicht hinaus. Genau dasselbe Missgeschick passierte Jaguar-Pilot Mark Webber (17.).

Als einer der wenigen Piloten setzte McLaren-Mercedes-Mann David Coulthard auf eine relativ hohe Benzinlast, doch in der Zielkurve kam er weit von der Linie ab, wodurch er ein paar zusätzliche Zehntel verlor. Platz 14 für den Schotten verursachte bei seinem Renningenieur Kopfschütteln. Noch schlimmer erwischte es Fernando Alonso, der seinen Renault in der Lauda-Kurve ins Kiesbett manövrieren musste, weil er zu schnell unterwegs war.

Im wenig bedeutenden Minardi-Stallduell setzte sich heute Justin Wilson als 18. durch, doch Jos Verstappen hatte gar nicht erst die Chance, seinem jungen Teamkollegen etwas entgegen zu setzen, weil er auf dem Weg hinauf zur Remus-Kurve mit einem technischen Gebrechen stehen bleiben musste. Was genau beim Niederländer schief gelaufen ist, ist derzeit aber noch nicht bekannt. Morgen geht er damit als Letzter ins Rennen.