Purnell und Jordan freuen sich auf Hamilton
Während Tony Purnell in Lewis Hamilton einen neuen Michael Schumacher sieht, freut sich Eddie Jordan über die Offenheit des Formel-1-Newcomers
(Motorsport-Total.com) - Selten zuvor hat die Formel 1 mit so großer Spannung auf einen Neuling gewartet wie im Fall von Lewis Hamilton: Der dunkelhäutige Brite wurde von McLaren-Mercedes von klein auf gefördert und beginnt seine Grand-Prix-Karriere ausgerechnet als Teamkollege des amtierenden Doppelweltmeisters in jenem Rennstall, der als Favorit auf den WM-Titel gilt.

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Ex-Jaguar-Teamchef Tony Purnell traut Lewis Hamilton schon 2007 viel zu
Der Druck auf seinen Schultern könnte also kaum größer sein, doch bei den bisherigen Testfahrten hat sich Hamilton - von einem Crash in Valencia einmal abgesehen - recht gut aus der Affäre gezogen. An seinem Speed besteht seit der beeindruckenden GP2-Saison 2006 ja ohnehin kein Zweifel mehr, die Frage ist aber, wie er mit dem Umfeld der Formel 1 zurechtkommen wird und ob er an Fernando Alonso psychologisch zerbrechen wird oder nicht.#w1#
Purnell sieht in Hamilton einen ganz Großen
FIA-Mitarbeiter Tony Purnell, früher Teamchef bei Jaguar, sieht in Hamilton den jungen Michael Schumacher: "Wenn sein Selbstvertrauen stimmt, ist er nicht aufzuhalten", sagte er dem Fachmagazin 'F1 Racing'. "Einige seiner GP2-Fahrten haben mich sehr an Michael erinnert, auch der Lewis im Kartsport - und das wird in der Formel 1 wieder passieren, merkt euch meine Worte. Außerdem liebt ihn das Team, denn es ist Lewis, nicht Fernando, der schon Teil der McLaren-Familie ist."
"Lewis wurde bei den Briefings des Teams in Woking schon früher immer herumgezeigt, er wurde als zukünftiger Fahrer vorgestellt - und das nicht nur ein- oder zweimal", gab Purnell zu Protokoll. "Ich habe gehört, dass er der Allzeitchampion auf dem berühmten Fahrsimulator von McLaren ist. Und er ist Engländer, steht Dennis extrem nahe. Ron liebt ihn und wird mit jedem Erfolg, den Lewis feiert, richtig aufblühen."
Jordan freut sich über Hamiltons Naivität
Indes glaubt Ex-Formel-1-Teamchef Eddie Jordan, dass Dennis Hamilton "mit Samthandschuhen" anfassen sollte ("Lewis braucht Liebe und Unterstützung."), gleichzeitig sei es aber auch notwendig, dem Youngster Führung zu geben. Denn eines unterscheide den McLaren-Mercedes-Fahrer doch noch stark von den übrigen Grand-Prix-Piloten: Der 22-Jährige geht noch mit einer erfrischenden Naivität ins Fahrerlager, muss möglicherweise ein wenig härter werden.
"Es war herzerwärmend, als Spyker, mein altes Team, Adrian Sutil bestätigt hat. Adrian darf man nicht unterschätzen - und Lewis hat gesagt, dass er sogar schneller als er selbst sei", schmunzelte Jordan, der Hamiltons Originalzitate mit seiner Darstellung offenbar ein wenig ausschmückt. "Das finde ich nett. Lewis kennt die Psychospielchen noch nicht, daher wird es wohl bei dieser einen Bemerkung bleiben, die anzeigt, wie familiär es in Formel 3 und GP2 zugeht."

