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Prost: Kritik an "neuer Formel 1" war "eine negative Botschaft"

Die Kritik einiger Fahrer und Teams am aktuellen Reglement der Formel 1 hat Alain Prost sehr missfallen: Damit habe man die Zuschauer abgeschreckt

(Motorsport-Total.com) - Motoren, deren Sound in den Ohren vieler Fans einfach nur erbärmlich klingt, optisch fragwürdige Fahrzeugnasen mit einer Art Rüssel und Fahrer, die im Rennen Benzin sparen müssen: Die Einführung des neuen technischen Reglements zu Beginn der Formel-1-Saison 2014 hat bei vielen Fans für laute Kritik gesorgt - aber nicht nur dort. Auch Teams und Fahrer machten ihrem Unmut mehrmals öffentlich Luft.

Titel-Bild zur News: Alain Prost

Erklärungen statt nur Kritik, hätte sich Alain Prost für die "neue Formel 1" gewünscht Zoom

So machte Sebastian Vettel keinen Hehl daraus, dass er sich mit den neuen Regeln nur widerwillig anfreunden konnte. "Es hört sich an, als würde der Staubsauger nebenher laufen", machte sich der Red-Bull-Pilot zu Beginn der Saison über den neuen Motorensound lustig. Solche und ähnliche Kommentare seiner Kollegen sind dem viermaligen Weltmeister Alain Prost sauer aufgestoßen.

"Was mir nicht gefallen hat war die Kritik, auch von Fahrern und Teams. Das war wirklich eine negative Botschaft", sagt der Franzose. "Es war nicht alles gut, aber der richtige Weg", so der Renault-Markenbotschafter. Die Veränderungen in der Formel 1 seien notwendig gewesen. Die Verantwortlichen hätten dann aber dabei versagt, die Neuerungen den Fans richtig zu vermitteln.

In Zeiten, in denen Autos und Motorsport bei vielen jungen Menschen kein großes Thema mehr sein, war das in den Augen des viermaligen Weltmeisters ein fatales Signal. "Es ist ein Zeichen, dass wir nicht verstehen, warum sich die Leute nicht mehr für Technologie interessieren. Vor 30 Jahren war jeder Feuer und Flamme dafür", so Prost. "Vielleicht liegt es an den negativen Signalen zu Beginn."

Der Franzose erinnert zudem daran, wie rasch die Entwicklung der neuen Technik vorangeschritten sei. Dadurch seien viele Befürchtungen widerlegt worden - auch bei ihm: "Der erste Test war ein Desaster. Ich erinnere mich noch, dass ich selbst darüber sprach, was passieren würden, wenn gar kein Auto ins Ziel kommt", so Prost. "Unglaublich, dass es nach zwei Rennen bereits totale Zuverlässigkeit gab. Den Umgang mit diesen komplexen Szenarien muss man der Formel 1 zugestehen."