• 09.12.2006 15:05

  • von Fabian Hust

Prodrive-Team freut sich auf die "neue Formel 1"

Formel-1-Direktor David Lapworth erklärt, warum 2008 der richtige Zeitpunkt für den Einstieg ist, und weshalb auf alle eine große Herausforderung zukommt

(Motorsport-Total.com) - Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen auf den Formel-1-Einstieg von Prodrive auf Hochtouren. David Richards, Vorsitzender des rund 1.000 Mann starken Motorsport-Unternehmens, hat bereits zwei Angebote für den Kauf eines Kundenautos auf dem Tisch liegen und Formel-1-Direktor David Lapworth beschäftigt sich bereits mit dem neuen Reglement, mit dem man es zu tun bekommt, wenn man 2008 an den Start rollt.

Titel-Bild zur News: David Lapworth

David Lapworth ist der Meinung, dass die Formel 1 den richtigen Weg einschlägt

"Es läuft sehr gut", so der Brite vom 'crash.net-Radio' auf die Vorbereitungen angesprochen. "Wir wissen nun sehr genau, wie sich die Dinge entwickeln werden, das war die vergangenen sechs Monate über unsere Hauptsorge gewesen. Wir mussten in dieser Zeit ausarbeiten, wie wir die Dinge angehen. Diesen "Masterplan" auszuarbeiten, sei eine große Herausforderung gewesen."#w1#

Man werde nicht - wie von vielen vermutet - 500 Leute anstellen und das Auto von der kleinsten Schraube bis zum Chassis selbst bauen. Diese Tatsache hilft bei der Vorbereitung und bedeutet, dass der Rennstall nicht wie einst Toyota ein ganzes Jahr Vorbereitungsarbeit mit einem Versuchswagen durchführen wird.

Das Formel-1-Projekt wolle man Schritt für Schritt angehen und stellt sich dabei auf eine lange Durstrecke ein, hat einen Fünf-Jahres-Plan ausgearbeitet. Die Entscheidung, 2008 in die Formel 1 einzusteigen, sei den umfangreichen Änderungen am Reglement zu verdanken, die in den kommenden Jahren in Kraft treten werden. Lapworth spricht sogar von einer "komplett neuen Philosophie in der FIA und der Formel 1": "Aus diesem Grund ist nun für uns genau der richtige Zeitpunkt gekommen."

Man müsse nicht erfolgreiche Teams kopieren, sondern könne dank des neuen Reglements eigene Wege beschreiten: "Wir können versuchen, vorherzusehen, wie ein Formel-1-Team in fünf Jahren aussehen wird, und versuchen, eines davon aufzubauen. Und natürlich denken die anderen genauso darüber nach und es ist jetzt die Herausforderung, etwas für die kommenden fünf Jahre aufzubauen."

Aus der Sicht von Prodrive sei es interessant, dass die FIA zum Beispiel die Entwicklung der Motoren "eingefroren" hat und in Zukunft sicher stellen möchte, dass die Teams nicht auf jedem Gebiet forschen und Millionen ausgeben, um das schnellste Auto zu haben: "Sie wollen nun die ganze Energie auf relevante Technologie lenken, und das macht es interessant."

Der langfristige Plan von Prodrive sieht natürlich auch schon den Zeitpunkt vor, an dem das erste Formel-1-Auto des Teams auf die Strecke gehen wird - im Herbst 2007 soll es soweit sein: "Wir müssen vor Weihnachten fahren, um damit anzufangen, das Teamwork zu entwickeln und um im März gerüstet zu sein. Uns stehen ziemlich hektische 18 Monate bevor."