• 03.02.2016 08:32

  • von Roman Wittemeier

Probleme bei Sahara: Force-India-Anteile auf dem Markt

Force-India-Teilhaber Sahara will verkaufen, um Geld für eine Befreiung von Firmenchef Subrata Roy zu generieren: Wer übernimmt die Anteile am Rennstall?

(Motorsport-Total.com) - Sportlich hat Force India eine solide Formel-1-Saison 2015 hinter sich gebracht. Die Inder überzeugten vor allem in der zweiten Saisonhälfte nach Einführung der B-Variante des Chassis und erreichten am Ende den fünften Platz in der Konstrukteurswertung. Dieses Ergebnis sichert Force India einen umfangreichen Anteil an den Vermarktungseinnahmen der Formel 1, aber dennoch ist die Mannschaft aus Silverstone finanziell in unruhigem Fahrwasser.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Steuerten das Force-India-Schiff mal gemeinsam: Subrata Roy und Vijay Mallya Zoom

Einerseits hat Teamchef Vijay Mallya in seiner Heimat Indien zahlreiche Probleme mit den Behörden. Seine Fluglinie Kingfisher Airlines liegt seit fast zwei Jahren an der Kette, es stehen weitere juristische Auseinandersetzungen bezüglich seiner Spirituosen-Geschäfte an. Mallya kann das Team aus eigener Tasche kaum noch unterstützen. Noch schlimmer ist die Situation beim Unternehmen Sahara, das mit 42,5 Prozent am Rennstall beteiligt ist.

Sahara-Boss Subrata Roy sitzt seit März 2014 wegen Betrugs im Gefängnis, nachdem er Einlagen von zahlreichen Investoren nicht zurückzahlen konnte. Seine Mitstreiter versuchen seither alles, um den Inder aus der Haft zu bekommen - was bisher nicht gelungen ist. Um die Forderungen der indischen Justiz zu erfüllen, muss dringend Geld her. Und genau dies soll laut 'Reuters' durch den Verkauf der Anteile an Force India gelingen.

Man rechnet damit, durch die Veräußerung der 42,5 Prozent - Vijay Mallya hält ebenso viele Anteile, die niederländische Mol-Gruppe die restlichen 15 Prozent - sowie dem Verkauf des Sahara-Star-Hotels in Mumbai insgesamt einen Erlös von 30 Milliarden Rupien (umgerechnet rund 400 Millionen Euro) zu erzielen. Dies würde genügen, um die offenen Rechnungen des Unternehmens zu begleichen. Wer die Force-India-Anteile von Sahara übernehmen soll, steht indes nicht fest.

Das Team mit Sitz in Silverstone war in den vergangenen Monaten immer wieder mit dem Sportwagen-Hersteller Aston Martin in Verbindung gebracht worden. Die britische Marke soll neuer Namensgeber der Mannschaft werden. Ob damit auch die Übernahme von Anteilen einhergeht, ist indes sehr ungewiss. Aston Martin sieht das mögliche Engagement als Sponsoring und Marketing, nicht als Basis für eine Rückkehr als Herstellerteam in die Formel 1.