Presse jubelt: "Die Ehre ist gerettet"

Italien:

'Gazzetta dello Sport': "Doppelter Triumph: Barrichello wird entschädigt und Schumacher bleibt der einzige König der Formel 1. Was die von den Schiedsrichter-Fehlern getrübte WM Italien nicht gewährt hat, schenkt uns Ferrari. Bravo, bravissimo, Rubens. Er macht keinen Fehler. Bravo Schumi, er hält seine übergroße Siegeslust in Schranken. Die Konkurrenz für Ferrari wird immer ungefährlicher. Williams-BMW ist verheerend."

'Corriere dello Sport': "Italferrari! Von der Enttäuschung der WM zu den Triumphen in der Formel 1. Barrichello hat gesiegt, auch weil Schumacher Fehler begangen hat. Nachdem Ferrari den Titel in der Tasche haben dürfte, hoffen wir auf echte Duelle zwischen Michael und Rubens, zwischen dem alten Lehrer und dem nicht mehr jungen Schüler."

'Tuttosport': "Endlich kann auch Barrichello siegen. Ferrari rettet sein Image, seine Glaubwürdigkeit und die Sympathie bei den Tifosi in Hinblick auf den Prozess am Mittwoch in Paris, bei dem FIA über die Teamorder in Zeltweg entscheidet. Ferrari hat begriffen und macht Barrichello den Weg frei. Mit einem so guten Auto braucht Ferrari stärkere Gegner. Die Rivalen schenken dem Rennstall aus Maranello einen immer größeren Vorsprung."

'La Repubblica': "Zeltweg wiederholt sich nicht, Schumacher landet auf Platz zwei. In der Heimat der Schumacher-Brüder und von Mercedes und BMW siegt der Brasilianer Barrichello mit dem italienischen Ferrari. Der Fleck von Zeltweg ist gelöscht. Schumacher hat Barrichello gewinnen lassen, und das deutsche Publikum weiß es zu schätzen. Ferrari hat mit Barrichellos Sieg die Sympathie zurückgewonnen, die man vor einem Monat verloren hatte. Die Ehre ist gerettet."

'Corriere della Sera': "Ferrari tröstet Italien. Diesmal ist alles korrekt verlaufen. Barrichello auf Platz eins, Schumi auf Platz zwei. Ein Kommunikationstalent wie Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo konnte nicht zweimal denselben Fehler machen. Diesmal blieb der Funk still, und nicht nur weil Ross Brawn damit beschäftigt war, eine Banane zu essen."

'La Stampa': "Barrichello genießt in Schumis Heimat den schönsten Triumph. Spektakulärer Start, kühne Überholmanöver. Noch einmal hat eine Stallorder eine halbe Stunde vor Schluss den Zieleinlauf bestimmt."

'Il Messaggero': "Ferrari ist unsere WM. Die Rote versüßt die Bitterkeit des Fußballs."

'Corriere della Sera': "Ferrari tröstet Italien"

Frankreich:

'L'Equipe': "Bravo, Ferrari. Im Gegensatz zu dem Rennen vor sechs Wochen hat die Scuderia von Barrichello diesmal nicht verlangt, sich zurückzuhalten. Ferrari hat so dem Brasilianer einen verdienten Sieg gelassen, wobei Schuhmacher ihm diesen hätte streitig machen können."

'France-Soir': "Angesichts der Reaktionen nach dem Grand Prix von Österreich und der anstehenden Sitzung des Motorsport-Weltrates war es sehr wahrscheinlich, dass Schumi wie ein Grand Seigneur dastehen wollte. Nach dem Rennen auf dem Nürburgring ist die Moral gerettet."

'Le Parisien': "Barrichello hatte die Erlaubnis zum Sieg. Ferrari hat eine Lektion gelernt: Als Schumacher vor einem Montag in Österreich der Sieg offeriert wurde, sah sich die Scuderia einem beispiellosen Protest ausgesetzt. Das schadete dem Image. Jetzt also die Vorsicht."

'Le Figaro': "Das war Fair Play à la Ferrari. Sei es drum ? und außerdem: Was soll's? Mit ihrem Vorsprung von 45 und 46 Punkten fahren Michael Schumacher und Ferrari heiter und locker den Titeln entgegen. Ihre Philosophie gefällt den einen, die anderen lehnen sie ab. Die Klasse dieser Scuderia hatten aber bisher nur wenige Ställe."

England:

'The Times': "Ferrari gestattet Barrichello seinen Moment des Ruhms."

'The Guardian': "Ferrari erlaubt Barrichello seinen Tag."

'The Independent': "Barrichello an der Reihe, für Ferrari zu gewinnen."

'Daily Mail': "Schu überreicht Sieg an Barrichello - laut Ferrari-Order."