Portimão-Streckenchef: "Sonst scheint immer die Sonne"
Algarve-Streckendirektor Paulo Pinheiro zieht nach den Formel-1-Testfahrten eine Bilanz: Wetter schlecht, Piloten-Feedback gut
(Motorsport-Total.com) - Die ansonsten sonnige Algarve hat den Formel-1-Teams mit viel Regen, dichten Wolken und teilweise heftigem Wind einen großen Teil der Saisonvorbereitung vermasselt. Wenn man sich die Klimastatistiken der portugiesischen Region anschaut, kann man nur sagen: Pech gehabt. Normalerweise regnet es im Januar selten so viel und schon gar nicht so lange am Stück.

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Die neue Strecke ist perfekt in die hügelige Landschaft eingebettet
"Eigentlich haben wir hier das ganze Jahr immer Sonne. Jetzt hat mich der Regen ganz schön unter Druck gesetzt", sagte Portimão-Streckenchef Paulo Pinheiro im Interview mit 'f1today.nl'. Der Direktor der neu gebauten Anlage an der Algarve musste gestern mit ansehen, wie der Formel 1 ein ganzer Testtag verloren ging. "Der Hubschrauber hätte weder an der Srecke starten noch am Krankenhaus landen können. Daher mussten wir die Sitzung beenden."#w1#
Trotz der Wetterkapriolen zog Pinheiro nach vier Tagen mit der motorsportlichen Königsklasse eine positive Bilanz. "Die Fahrer haben sich über die komplexe Streckenführung gefreut. Es gibt viele 'blinde' Kurven", beschrieb der Portugiese die Besonderheiten seiner 150 Millionen Euro teuren Anlage. Die schnelle Fahrt mit einem Formel-1-Boliden um die rund 4,7 Kilometer lange Piste sei "ein Job für echte Männer", erzählte Pinheiro mit einem Lächeln.
Emotionales Treffen mit Piquet

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Einfach nur nass: Am Donnerstag hieß es "Land unter" an der Algarve Zoom
Für den Streckenchef bot das Gastspiel der Formel 1 eine Begegnung der ganz besonderen Art. "Das Treffen mit Nelson Piquet war sehr emotional für mich", sagte Pinheiro, "denn ich war immer ein großer Fan von seinem Vater. Dass nun dessen Sohn auf meiner Strecke fährt, ist schon ein ganz tolles Gefühl." Aber nicht nur die positiven Aussagen des Brasilianers freuten den gelernten Maschinenbauer Pinheiro: "Alonso und Hamilton sind beide Weltmeister. Beide machten unserer Strecke viele Komplimente."
"Das macht mich stolz. Aber dennoch arbeiten wir stetig an weiteren Verbesserungen. Wir wollen auf die höchste Ebene", sagte der Manager. Trotz der vielen Lobeshymnen für die Anlage inklusive Technologiepark und Hotels aus Reihen der Teams und Piloten, gilt ein Grand-Prix-Comeback in Portugal als unwahrscheinlich. Bis 1996 hatte man die Formel 1 regelmäßig über viele Jahre in Estoril zu Gast.
Der Algarve International Circuit, wie das Projetk offiziell heißt, wird andere Topserien beherbergen. Die GP2 hat sich ebenso für ein Rennwochenende angesagt wie die Superbike-Weltmeisterschaft und die Le-Mans-Serie (LMS). "Das ist gut für die Region Algarve", freut sich Pinheiro. Lächelnd fügte er hinzu: "Niemand hatte uns dieses Projekt zugetraut. Wir haben es innerhalb weniger Monate auf die Beine gestellt. Unseren Erfolg kann man an den Kommentaren der Fahrer ablesen."

