Pole-Position-Pressekonferenz
Rubens Barrichello, Ralf Schumacher und Michael Schumacher auf der Pressekonferenz nach dem Qualifying
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Rubens, war dies die ereignisreichste Qualifikationssession, die du jemals hattest?"
Rubens Barrichello: "Es war ganz schön was los, ohne Frage. Es waren viele Autos auf der Strecke und auf dieser Strecke ist es am Ende der Kerbs schmutzig, wenn jemand rausrutscht, so bringt das eine Menge Sand auf die Strecke, aus diesem Grund ist es sehr schwierig, alles gut auf die Reihe zu bekommen. Zum Glück war ich immer zum richtigen Zeitpunkt auf der Strecke. Ich hatte aber dennoch zwei Abflüge. Der Erste passierte auf dem Öl und auf meinem letzten Versuch war mein Herzschlag wohl deutlich höher als 200, als ich sah, wie der Toyota plötzlich zu mir rein zog. Ich sah da schon einen Crash kommen und zwar einen großen. Zum Glück war ich deutlich schneller und kam vorbei, aber ich hatte zu viel Verkehr und ich hatte Glück, dass ich einen sauberen Versuch hatte."

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Endlich hat es Rubens unter "normalen Umständen" auf die Pole geschafft!
Frage: "Du bist auf angefahrenen Reifen auf die Strecke gefahren und bist zwei gezeitete Runden gefahren. Was habt ihr euch dabei gedacht?"
Barrichello: "Zunächst einmal dachten wir, dass wir auf neuen Reifen rausgehen und das haben wir auch eine Zeitlang gemacht. Dann ging uns die Zeit aus und wir hatten nicht mehr die Möglichkeit, weitere Versuche zu starten und aus diesem Grund dachten wir, dass wir es mit zwei Runden wegen des Verkehrs versuchen. Und der Unterschied war nicht sehr groß."
Ralf Schumacher über Position 2 überrascht
Frage: "Ralf, warst du überrascht, dass du die zwei Ferraris hier zwischen dich nehmen konntest, nachdem wie das Wochenende bisher verlaufen ist?"
Ralf Schumacher: "Wir sind definitiv überrascht, zwischen ihnen zu stehen. Der Abstand schien deutlich größer zu sein als er es zum Schluss war. Ich weiß natürlich nicht, was Michaels Problem war, aber es gab mir die Möglichkeit, zwischen sie zu fahren. Ich fuhr zwei sehr ähnliche Runden, das Auto war brillant ? danke also ans Team und Michelin."
Frage: "Hast du das Auto zwischen dem Morgen und der Qualifikation deutlich verändert oder lag es an den paar extra Grad Streckentemperatur, die geholfen haben?"
Ralf Schumacher: "Es ist normal, dass jedes bisschen Sonne uns hilft. Das hat sicherlich geholfen, aber das Auto war schon am Morgen gut. Wir haben uns nur auf bestimmte Dinge konzentriert, an denen wir gearbeitet haben."
Michael Schumacher: "Es lief einfach nicht gut für uns"
Frage: "Michael, wurde dein Qualifying durch die roten Flaggen zerstört?"
Michael Schumacher: "Nein, nicht zwangsläufig. Die ersten drei sind ihre besten Zeiten nach der roten Flagge gefahren. Ich glaube nicht, dass das Wissen eines halben Versuches, den Rubens zuvor gefahren war, einem wirklich viel geholfen hat. Es war eine gute und faire Session, die einfach nicht für uns lief."
Frage: "Was ist auf deiner zweiten gefahrenen Runde während dem ersten Versuch passiert?"
Michael Schumacher: "Ich verlor einfach das Heck. Ich denke, dass wir ein kleines Problem hatten, ich weiß nicht welches, aber deswegen bin ich in das T-Car gewechselt. Das müssen wir jetzt untersuchen. Wie auch immer, wir sind auf Position drei. Mit dem, was alles passiert ist, ist das ganz gut und das Rennen morgen wird lang werden."
Barrichello: "Wir werden ein gutes Rennen haben"
Frage: "Schauen wir zum Rennen morgen, Rubens. Du bist in der besten Position für diese schwierige erste Kurve. Du musst ziemlich zuversichtlich sein?"
Barrichello: "Nun, morgen ist ein anderer Tag. Wir müssen erst einmal abwarten. Heute hat das Auto sehr gut funktioniert. Ich bin sehr zufrieden. Ich fühle mich für morgen zuversichtlich. Ich werde keine Energie verschwenden, in dem ich an morgen denke. Wir werden ein gutes Setup finden und ein gutes Rennen haben."
Frage: "Der Nachmittag war heute schon einmal ganz schön verrückt, oder?"
Barrichello: "Nun, das war er für jeden. Es gab für jeden ein wenig Ärger. Auf dieser Strecke hat man ein wenig Probleme mit dem Verkehr, wie ich schon vorhin gesagt habe. Man muss Glück haben und mit einem guten Auto zum richtigen Moment an der passenden Stelle sein. Wir haben hier keine Probleme mit dem Wind, dafür aber mit dem Belag. Die Strecke wird von Versuch zu Versuch anders, nur weil jemand von der Strecke geflogen ist. Es sind eine Menge Dinge passiert, vor allem das mit Salo im letzten Moment, als ich wirklich dachte, dass es jetzt einen großen Unfall gibt. Ich weiß nicht, er fuhr vielleicht 60 und ich 300 oder so ? es war knapp."
Barrichello: "Nein, heute nicht!"
Frage: "Und dann warst du halb auf dem Gras, doch du kamst wieder auf die Strecke und warst sogar noch schneller."
Barrichello: "Ich musste das wegen den letzten Malen schon tun. In Imola dachte ich um ehrlich zu sein nicht, dass es Michael noch einmal packen könnte, in Barcelona wurden wir beide immer besser und er hatte es wieder geschafft. Dieses Mal sagte ich zu mir: 'Nein, heute nicht!'. Ich gab also noch einmal alles, weil er vielleicht noch einen Zahn hätte zulegen können aber dieses Mal lief es zum Glück für mich. Wie ich schon vorhin gesagt habe, haben wir ein gutes Team und es ist schön, Tag für Tag mit ihnen zusammen zu arbeiten."
Frage: "Es ist schon außergewöhnlich, dass Michael heute morgen so weit vorne lag und du dann heute Nachmittag so weit vor ihm bist, oder?"
Barrichello: "Ich denke, dass hier alles etwas anders war. Ich wusste, dass er schneller fahren kann, ich konnte seine Zeit heute Morgen nicht fahren, bereitete mich aber hart auf das Qualifying vor. Die Balance des Autos war im Qualifying am besten, ich wusste also, dass ich es jetzt packen muss und es klappte dann auch. Aber ich war sehr fokussiert darauf, das Auto für die ersten zwei Runden vorzubereiten als alles andere, denn das Auto wird nach zwei oder drei Runden besser. Ich strengte mich für die erste und zweite Runde an, ich wusste, dass meine Zeit besser werden würde aber nicht um wie viel."
Ralf Schumacher hoffte zum Schluss sogar auf die Pole
Frage: "Ralf, du hast vor dem Wochenende gesagt, dass du denkst, dass ihr näher an Ferrari dran seit und jetzt bist du zwischen ihnen. Ist das eine Überraschung?"
Ralf Schumacher: "Das ist eine Überraschung. Bis zu einem gewissen Grad dachten wir sogar vor dem letzten Versuch, dass es mit einer perfekten Runde klappen müsste. Es lief deutlich besser als wir erwartet hatten und wir holten alles aus unserem Paket heraus, die Reifen arbeiteten heute brillant, besonders als die Sonne raus kam. Das ganze Paket war ziemlich gut."
Frage: "Waren die Streckenbedingungen also wichtig?"
Ralf Schumacher: "Die sind immer wichtig, aber besonders für uns als das im Vergleich dazu für die anderen Teams der Fall zu sein scheint. Wir ziehen es vor, wenn es wärmer ist."
Frage: "Die höheren Temperaturen spielen als euch in die Hand?"
Ralf Schumacher: "Genau."
Ralf Schumacher liebt die Rasengittersteine?
Frage: "Was ist mit der ersten Kurve? Da fährt jeder sehr weit hinaus. Wie viel Grip habt ihr auf den grünen Rasengittersteinen?"
Ralf Schumacher: "Wir haben dort mehr Grip als sonst wo auf der Strecke, wir sollten es also in Betracht ziehen, diese Steine überall hinzusetzen. Es sieht doch deutlich schöner aus, oder?"
Frage: "Was denkst du über die erste Reihe? Du bist wohl auf der schmutzigen Seite?"
Ralf Schumacher: "Ja, das ist die einzige Sorge, die wir für morgen haben, aber heute genieße ich es, dass ich auf dem zweiten Platz stehe und morgen mache ich mir darüber Sorgen. Da wir jetzt alle die Startautomatik haben, sollte das kein zu großes Problem sein. Wir müssen nur durch die erste Kurve kommen. Es sind zwei sehr aufregende erste Startreihen und so gehen wir morgen eben ins Rennen."
Frage: "Eine der Fragen ist die Konstanz der Bridgestone-Reifen. Wie konstant sind die Michelin-Penus?"
Ralf Schumacher: "Da mache ich mir keine Sorgen. Ich bin mir sicher, dass wir das morgen aussortiert bekommen."
Michael Schumacher rätselt über verlorene Zeit
Frage: "Michael, was passierte zwischen heute morgen und heute Nachmittag?"
Michael Schumacher: "Ich weiß das natürlich jetzt noch nicht, aber ich werde es mir sicherlich anschauen. Es ist schon ein wenig ungewöhnlich, dass ich morgens schneller bin als nachmittags, wir werden da bestimmt einen Grund für finden."
Frage: "Was hat das Auto gemacht, was dir heute Nachmittag nicht gefallen hat?"
Michael Schumacher: "Es war einfach nicht schnell genug. Ich weiß es noch nicht, es war nichts bestimmtes, es passte einfach nicht, zumindest nicht an einer Stelle des Kurses. Aber man muss ehrlicherweise zugeben, dass Rubens sehr gut gearbeitet hat, das macht die Sache teilweise wieder gut."
Frage: "War das T-Car besser?"
Michael Schumacher: "Ich fuhr mit ihm eine schnellere Runde, aber wenn man ein Auto das ganze Wochenende über nicht gefahren hat und man dann einsteigt, so ist es nie perfekt und so war es auch dieses Mal. Aber so ist das halt und jetzt müssen wir schauen, was wir für morgen machen können."
Frage: "Rubens fuhr seine schnellen Runden in der zweiten Runde, wolltest du das gleiche machen?"
Michael Schumacher: "Ich versuchte das auch. Ich wusste, was er da macht, aber wie in der letzten Runde kam ich in Verkehr und es gab auch noch ein paar andere Dinge. Im zweiten Versuch kam ich ebenfalls in Verkehr, ich konnte also nie frei fahren."
Frage: "Was denkst du nun über das morgige Rennen?"
Michael Schumacher: "Da fühle ich mich gut, denn wir haben sehr gut gearbeitet. Grundsätzlich sind wir schnell. Wir wissen, dass es enger werden wird als in Barcelona, aber ich glaube, dass wir immer noch einen kleinen Vorteil haben, wie wir das im Qualifying gesehen haben. Der Vorsprung ist klein, aber ich hoffe, dass wir ihn zu unserem Vorteil ausnutzen können."
Barrichello: "Das T-Car ist Michaels Auto"
Frage: "Rubens, wirst du morgen das Ersatzauto haben?"
Barrichello: "Sorry, wenn ich da unhöflich sein muss, aber das ist unsere Sache. Das werden wir innerhalb des Teams aushandeln. Das T-Car war immer Michaels Auto, da er der Schnellere ist, also ist das T-Car sein Auto."
Frage: "Ralf, fahrt ihr normalerweise mit so viel Sprit an Bord, dass ihr wie Ferrari eine Runde mehr fahren könnt, wenn dies erforderlich ist?"
Ralf Schumacher: "Ja klar. Ich werde Michael und Rubens später fragen, welche Strategie sie fahren werden und dann werden wir eine Runde länger fahren! Wir haben natürlich ein anders Auto, im Rennen werden wir wohl schwächer sein als Ferrari, wie sich das in den letzten Rennen gezeigt hat. Aber wir werden unsere Strategie daran anpassen müssen. Wir wissen noch nicht, was wir machen werden."
Frage: "Ich meinte die Frage eigentlich im Zusammenhang mit dem Qualifying. Hättest du dort eine Extra-Runde fahren können, wenn du das hättest machen wollen?"
Ralf Schumacher: "Nein. Es war von uns nie geplant, eine weitere Runde zu fahren. Wir haben das heute Morgen probiert, es war bei uns aber nicht schneller."

