• 31.10.2013 17:37

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Plötzlich Punkte: Sauber staunt über Aufwärtstrend

Die Schweizer schielen noch auf Rang sechs in der Konstrukteurs-WM, allerdings ist die Truppe nach einer kräftezehrenden Saison müde und ausgelaugt

(Motorsport-Total.com) - Bis zum Sommer hatte es noch so ausgesehen, als sei Sauber in der Saison 2013 irgendwo zwischen den Stadien angeschlagen, ausgezählt und komatös. Doch die Formel-1-Welt hatte sich getäuscht: In den jüngsten fünf Rennen sammelten die Schweizer 38 WM-Punkte und sind plötzlich mittendrin im Kampf um den "Best of the Rest"-Platz sechs im Konstrukteurs-Klassement. Die schwächelnde Force-India-Truppe rangiert nur 23 Zähler vor der Mannschaft um die Piloten Nico Hülkenberg und Esteban Gutierrez.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg war in den vergangenen Wochen ein Garant für WM-Punkte Zoom

Monisha Kaltenborn nennt es "möglich, aber sehr knifflig", die Equipe um Patron Vijay Mallya abzufangen. "Wenn jemand vor fünf Grands Prix gesagt hätte, dass wir ernsthaft um eine Position weiter oben kämpfen, dann hätten wir das als sehr, sehr schwierig bezeichnet", so die Teamchefin im Vorfeld des Formel-1-Gastspiels in Abu Dhabi. Kaltenborn hat die Hoffnung nicht aufgegeben, schließlich winken den klammen Privatiers viele Millionen US-Dollar aus dem gut gefüllten Preisgeldtopf der Königsklasse.

Die Österreicherin hat neue Hoffnung geschöpft: "Plötzlich haben wir diese 38 Punkte erzielt", sagt sie. "Es ist also noch möglich." Sowohl für Abu Dhabi als auch für die abschließende Amerika-Tournee von Austin nach Sao Paulo sieht Kaltenborn ihre Farben mit dem vielseitigen C32 gut aufgestellt: "Die Strecken liegen dem Auto, wie mehr oder weniger alle Kurse. Es gibt nicht wirklich spezielle Probleme. Hier sehe ich nur auf uns zukommen, dass wir uns keine weiteren Fehler erlauben dürfen."

In Indien allerdings ist genau das passiert, als ein technischer Defekt Hülkenberg einen vorzeitigen Feierabend bescherte: "Wir haben die Punkte selbst verloren, aber ich würde gar nicht von Schuld sprechen", wiegelt Kaltenborn ab. "Es handelte sich um einen Schaden an der Bremsscheibe, den wir nun untersuchen." Sie spricht von einen "nicht dramatischen" Vorfall, der keine Auswirkungen auf die weiteren Grands Prix haben sollte und rückt die positiven Aspekt des Trips nach Noida in den Vordergrund.


Fotostrecke: Daten & Fakten zum Abu-Dhabi-GP

Kaltenborn erinnert an die guten Aussichten vor dem Malheur am schwarzen Renner: "Der Aufwärtstrend hat sich genauso fortgesetzt. Diese Dinge sollten nicht passieren und sind ärgerlich. Aber ich sehe da keinen Abbau in der Leistung." Deshalb bleibe es weiter das Ziel, zwei Autos in die Punkteränge zu bekommen - und sich in drei Wochen totmüde in die Winterpause zu schleppen "Es ist anstrengend", pustet Kaltenborn nach einer langen Saison durch. "Wir sollten das nicht unterschätzen. Den menschlichen Faktor muss man ernst nehmen."