Kaltenborn: "Indien ist nicht Estebans Strecke"

Während Sauber-Chefin Monisha Kaltenborn mit Nico Hülkenberg zufrieden sein kann, muss sie sich Sorgen um Esteban Gutierrez machen: Er mag die Strecke nicht

(Motorsport-Total.com) - Einmal Daumen hoch und einmal Daumen runter dürfte bei Sauber für ein gemischtes Fazit sorgen. Zwar schaffte Nico Hülkenberg erneut ein hervorragendes Qualifying-Resultat, doch Esteban Gutierrez fiel zurück in das Loch, aus dem er sich eigentlich in den vergangenen Rennen schon gegraben hatte. Doch den Ausrutscher nach unten kann sein Teamkollege wieder einmal kaschieren.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Esteban Gutierrez hat noch ein paar Probleme mit der Strecke Zoom

"Generell sind wir mit dem Qualifying-Resultat eigentlich zufrieden, weil es zeigt, dass wir unseren Level an Konkurrenzfähigkeit aufrechthalten können", sieht Teamchefin Monisha Kaltenborn gegenüber 'Motorsport-Total.com' die positiven Seiten des heutigen Tages. "Wir sind wieder in Q3 gekommen, wenn auch dieses Mal nur mit einem Auto. Diese Erwartungen hatten wir im Vorfeld, und Nico hat sie erfüllt."

Eigentlich hatte man sich auch von Gutierrez nach dem guten Auftritt in Q1 mehr erwartet, doch in Q2 ging für den Mexikaner plötzlich nichts mehr, sodass der Rookie im zweiten Abschnitt nur 16. und Letzter wurde. "In Q1 hatte er eine sehr gute Runde, in Q2 dann weniger", ist auch Kaltenborn aufgefallen. Woran das liegen könnte, da hat man im Sauber-Lager aber auch schon eine Ahnung: Seit einem kleinen Ausritt am Morgen, wo der Sauber sogar abhob, klagt Gutierrez über Nackenschmerzen. "Wir müssen sicherstellen, dass er für morgen fit ist", sorgt sich die Teamchefin.


Fotos: Sauber, Großer Preis von Indien, Samstag


Dabei tritt Gutierrez in Indien auf dem Papier eigentlich mit der besten Formel-1-Vorbereitung der gesamten Saison an. Im vergangenen Jahr durfte der 22-Jährige nämlich einzig auf dem Buddh International Circuit für Sauber im Training ins Lenkrad greifen, und kennt die Strecke somit schon aus dem vergangenen Jahr aus der Sauber-Cockpitsicht. Doch Kaltenborn relativiert: "Es wäre übertrieben zu sagen, dass er die Strecke wirklich kennt, nur weil er eine Session hier schon gefahren ist", winkt sie ab.

Vielmehr habe der Youngster in Indien die größten Probleme der Saison. "Man muss sagen, dass es hier irgendwie nicht seine Strecke ist", meint die Österreicherin. "Jeder Fahrer muss in der Lage sein, eine Strecke zu handlen, aber er fühlt sich hier nicht so wohl. Er hatte noch nie so viele Probleme, wie hier", sieht sie, dass die Strecke wohl nicht zu den Lieblingskursen von Gutierrez zählt. Morgen muss der Mexikaner trotzdem 60 Mal um das Rund.

Sergio Perez

Sergio Perez muss sich schon so seine Gedanken über Sauber machen Zoom

Es wäre auch in Saubers Sinne, wenn sich der Mexikaner steigern könnte, denn in Hinwil braucht man beide Fahrer, wenn man in der Konstrukteurs-WM noch weiter nach vorne kommen will. Force India ist in Schlagdistanz, doch wenn man auch noch in Richtung McLaren greifen will, dann müssen beide Piloten ihre Leistung bringen. Mit einem Auftritt wie in Japan müsste sich auch Ex-Sauber-Pilot Sergio Perez Sorgen um Rang fünf der Chrompfeile machen.

"Sie haben gute Fortschritte gemacht. In den jüngsten Rennen haben sie gut vorn mitgemischt. Wir haben wirklich mit ihnen zu kämpfen", lobt der Mexikaner die Schweizer. "In den beiden zurückliegenden Grands Prix waren sie wohl sogar schneller als wir. Wir nehmen diesen Kampf aber an. Und noch haben wir ja einen gewissen Vorsprung." Da kommt Perez die kleine Schwäche seines Landsmannes gerade recht...