• 25.11.2013 10:33

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Pirelli will sich des Aquaplaning-Problems annehmen

Das Saisonfinale hat nochmals deutlich gemacht: Pirelli hat Nachholbedarf auf nasser Strecke - Wie die Italiener das Aquaplaning in den Griff kriegen wollen

(Motorsport-Total.com) - "Die Bridgestone-Reifen waren einfach die besseren Pneus." Das hat Force-India-Pilot Adrian Sutil nach dem verregneten Qualifying in Sao Paulo gesagt. Und mit seiner Kritik an den Intermediates von Pirelli stand der Deutsche nicht alleine da. Der Reifenhersteller macht auch selbst keinen Hehl daraus, auf nasser Strecke noch Nachholbedarf zu haben. Doch wie kann man dieses Problem lösen?

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Im Regen hat Adrian Sutil auf den Reifen von Pirelli nur bedingt Freude am Fahren Zoom

Die naheliegende Antwort lautet: im Regen testen. Doch dafür muss es natürlich erst einmal regnen. Die zweite Variante wäre, eine Strecke künstlich zu bewässern, was aber wiederum nicht ganz billig ist. In jedem Fall braucht es ein modifiziertes Produkt für nasse Bedingungen. Das hat Paul Hembery, Motorsport-Direktor bei Pirelli, inzwischen erkannt: "Wir müssen ein paar Verbesserungen bringen."

Einen guten Regenreifen oder Intermediate zu entwerfen, sei jedoch "eines der größeren Probleme für einen Reifenhersteller im Motorsport", sagt Hembery bei 'Motorsport-Total.com'. "Wir arbeiten aber daran. In Paul Ricard haben wir zum Beispiel sehr viel mit einem 2010er-Lotus gearbeitet. Im kommenden Jahr bieten wir dann ein neues Produkt an." Eben dieses soll verhindern, dass die Autos - wie in Brasilien - im Regen aufschwimmen.

Mehr noch: "Wir werden auch eine neue Mischung bringen, um die Lücke zwischen Intermediate und Regenreifen zu schließen", verspricht Hembery. Laut dem Motorsport-Direktor von Pirelli seien nasse Bedingungen der einzige Stolperstein für 2014. Und deshalb wünscht sich Hembery weiterhin eine Testmöglichkeit auf nasser Strecke. "Wir wüssten gern, wo wir stehen, bevor es bei einem Rennen soweit ist."

Weil die Wahrscheinlichkeit auf Regen, wie Hembery weiter ausführt, vor allem in Malaysia, aber auch in Australien groß ist, wenn die Formel 1 dort vorfährt, hoffe er auf eine Testgelegenheit in Europa. "Es könnte eventuell kein Problem sein, wenn wir vielleicht in Jerez (beim Formel-1-Wintertest; Anm. d. Red.) die Strecke bewässern können", meint Hembery. Ob und wie das zu bewerkstelligen wäre, lässt er offen.

Ähnlich offen ist übrigens die Vertragslage mit der Formel 1. Immerhin liegt Pirelli nun etwas vor, wie Hembery erklärt: "Wir haben ein Dokument, aber sie wollen noch ein, zwei Worte ändern. In der ersten Saison haben wir bis zur Woche vor Melbourne nichts unterschrieben. Wir sind also im Vergleich zu vorher voraus. Wir sind nicht beunruhigt darüber. Die Teams haben es bestätigt, die FIA hat es bestätigt."