Pirelli widerspricht Alonso: Reifen haben Hackordnung nicht verändert

Haben manche Teams wirklich von der neuen Reifenkonstruktion seit Silverstone profitiert? Mario Isola von Pirelli stellt klar, dass es "keinen Unterschied" gebe

(Motorsport-Total.com) - Die Ergebnisse bei Aston Martin passten zuletzt nicht mehr. Stand Fernando Alonso in den ersten acht Rennen der Formel-1-Saison 2023 noch sechsmal auf dem Podium, folgten zuletzt in Spielberg, Silverstone und Budapest nur noch die Plätze fünf, sieben und neun.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso vermisst die alte Reifenkonstruktion von Pirelli Zoom

Ein klarer Abwärtstrend also, den der Spanier selbst unter anderem auf die Reifen zurückführt. "Es ist schon ein Zufall, dass, als die neuen Pirelli-Reifen in Silverstone kamen, einige Teams mehr zu kämpfen hatten", so Alonso im Rahmen des Ungarn-Rennens.

Seine Vermutung: Die neue Konstruktion bevorteilt einige Teams und benachteiligt andere. Mario Isola will von solchen Theorien allerdings nichts wissen. "Nein, ehrlich gesagt sehen wir keinen Unterschied [zur alten Konstruktion]", betont Pirellis Formel-1-Chef.

"[Die neue Konstruktion] wurde in Barcelona getestet, und das Feedback der Teams war eindeutig, dass sie keinen Unterschied spürten", erinnert er. Und auch nach dem Rennwochenende in Silverstone habe man noch einmal Feedback der Teams eingeholt.

Dabei hätten manche erklärt, dass sie wegen der Reifen "eine kleine Änderung am Set-up" vorgenommen hätten, andere hätten gar keinen Unterschied gespürt. Isola führt die Änderungen in der Hackordnung eher auf die Updates der einzelnen Teams zurück.

Er betont: "Wir haben gesehen, dass sich Mercedes vor Silverstone verbessert hat. Wir haben gesehen, dass McLaren sich vor Silverstone verbessert hat. Und es ist nicht der Reifen, der einen Unterschied macht, denn vor Silverstone hatten wir die alte Konstruktion."

Was genau an den Reifen jetzt anders ist

In der Tat begann der Abwärtstrend von Aston Martin eigentlich bereits beim Rennen in Barcelona, wo Alonso auch schon nur Siebter geworden war. Es folgte noch einmal ein zweiter Platz in Kanada, danach wurden die Resultate mit P5, P7 und P9 konstant schlechter.

"Ich sehe keine technischen Beweise dafür, dass die neue Konstruktion die Balance zwischen den Teams verändert", stellt Isola klar. Was genau an den Reifen verändert wurde, das will der Italiener allerdings nicht verraten, denn das sei "vertraulich", betont er.


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"Aber es ist nur ein Material in der Konstruktion des Reifens", stellt er klar und erklärt, dass dieses Material widerstandsfähiger sei. "Aber widerstandsfähiger bedeutet nicht, dass es steifer oder schwerer oder was auch immer ist", stellt Isola klar.

"Der Gewichtsunterschied [zur alten Konstruktion] beträgt 400 Gramm für einen Satz Reifen. Das ist gar nichts", betont er und erklärt, dass ein kompletter Reifensatz um die 40 Kilogramm wiege. "400 Gramm sind da gar nichts", winkt Isola ab.

Er ist sich jedenfalls sicher, dass die neuen Reifen "keinen Unterschied" bei der Reihenfolge des Feldes machen.

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