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Pirelli: Überraschende Schwäche des Medium-Reifens

Pirellis Kalkulationen für den Großen Preis von Großbritannien 2016 gingen nicht ganz auf - Mittelharter Reifen überraschend schwach, zwei bis drei Stopps erwartet

(Motorsport-Total.com) - Zumindest blieb Pirelli am Freitag in Silverstone von Reifenschäden verschont. Trotzdem läuft nicht alles so wie vorherberechnet; der Silverstone Circuit scheint vor allem dem Medium-Slick nicht zu gefallen. Das sorgt für mögliche Variationen bei der Strategie. "Zwischen dem harten und mittelharten Reifen hatten wir eigentlich acht Zehntelsekunden Unterschied erwartet, jetzt find es nur fünf. Zwischen Medium und Soft hatten wir ein von 0,5 Sekunden erwartet, aber es sind 1,7", sagt Paul Hembery.

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Nicht ganz wie vorherberechnet, aber spannend: Paul Hembery ist zufrieden Zoom

Williams-Technikchef Pat Symonds analysiert: "Der härteste der drei Reifen sieht ziemlich gut aus, der mittlere Reifen nicht wirklich effektiv, und der weichere wieder gut." Das könnte Force India in die Karten spielen, denn Nico Hülkenberg und Sergio Perez haben drei Sätze harte Reifen nach Silverstone mitgenommen, während andere Teams nur deren zwei oder gar nur einen orangenen Reifen zur Verfügung haben. Rob Smedley ergänzt: "Der mittelharte Reifen scheint derzeit für uns und andere Spitzenteams schwierig zu managen zu sein. Das müssen wir uns ansehen."

Entscheidend für das Rennen wird das Wetter werden, und zwar nicht nur hinsichtlich der Frage, ob es regnet oder nicht. "Momentan ändert sich die Vorhersage für den Sonntag ohnehin alle fünf Minuten", winkt Hembery lachend ab. Entscheidend sein wird im Falle eines trockenen Rennens aber vor allem die Frage nach der direkten Sonneneinstrahlung sein, die mehrere Grad Streckentemperatur ausmachen kann. "Wenn es kühl ist, wird der Verschleiß durch das Graining bestimmt", weiß der Pirelli-Motorsportchef.

Pirelli erwartet zwei bis drei Stopps, lässt den harten Pneu jedoch erst einmal außen vor. Trotz der Schwächen des mittelharten Reifens macht Hembery zwei mögliche Strategien aus, die ihn beinhalten: "Wenn es im Qualifying nicht regnet, müssen die schnellsten Fahrer auf dem weichen Reifen starten. In diesem Fall kann es eine Zweistopp-Strategie mit Soft-Medium-Medium sein oder eine Dreistopp-Strategie mit Soft-Soft-Soft-Medium." Ein Szenario, das durchaus Spannung erwarten lässt.

Und der harte Reifen? "Der kommt wieder ins Spiel, wenn es richtig warm wird", führt der 50-Jährige aus. "Wenn es heiß ist, ist seine Performance fast so gut wie die des Mediums, aber sein Verschleiß ist geringer." Sollte der mittelharte Reifen aber weiter so unberechenbar bleiben wie manche Teams es am Freitag geäußert haben, könnte der Harte aber auch bei kühlen Bedingungen als Alternative betrachtet werden. Und bei einem Regen-Qualifying herrscht am Sonntag komplett freie Reifenwahl, was unzählige Strategien erlauben würde.

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