• 17.03.2013 05:26

  • von Stefan Ziegler

Pirelli rechnet mit zwei bis drei Boxenstopps

Zwei oder drei Stopps in Melbourne: Pirelli-Motorsport-Direktor Paul Hembery erklärt, welche Lehren die Formel-1-Teams aus dem Qualifying ziehen können

(Motorsport-Total.com) - Auf Regen folgt die Sonne. Und auf ein schwieriges Qualifying die Erkenntnis: Die Pirelli-Reifen haben sich selbst im unerwartet schlechten Wetter von Melbourne gut verkauft. Das meint zumindest Paul Hembery, der Motorsport-Direktor des italienischen Unternehmens. Der Brite unterstützt darüber hinaus auch die Entscheidung der Rennleitung, die Qualifikation am Sonntagmorgen fortzusetzen.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen

Intermediate, Slick und Regenreifen: In Melbourne 2013 war schon alles im Einsatz Zoom

"Die Sicherheit steht immer an erster Stelle. Es bestand das Risiko, dass die Fahrer auf Aquaplaning oder stehendes Wasser treffen und die Kontrolle verlieren würden. Eine besondere Eigenheit auf diesem Stadtkurs sind auch die weißen Straßenmarkierungen, die im Nassen sehr glitschig sind. Kurzum: Es war die richtige Entscheidung", sagt Hembery nach dem Zeittraining in Australien.

"In Q2 und Q3 standen alle Beteiligten unter Druck, wo diese Sessions doch auf den Sonntag verschoben worden waren. Es kam es darauf an, den richtigen Zeitpunkt zum Wechseln zu erwischen. Das schnelle Aufwärmen der superweichen Reifenmischung und ihre Topleistung ermöglichte es den führenden Piloten, in Q3 mit Selbstvertrauen zu fahren, obwohl die Strecke noch nicht vollständig abgetrocknet war."

"Im Qualifying wurden aber nicht viele Informationen gewonnen. Deshalb wird es interessant, zu sehen, wie die Rennstrategien aussehen werden", erklärt der Pirelli-Chef, dessen Ingenieure zwei mögliche Taktiken errechnet haben. Am schnellsten ist demnach eine Zweistopp-Strategie mit Reifenwechseln in Runde 14 und Rund 36, wobei zweimal die mittlere Mischung gefahren wird.


Fotos: Großer Preis von Australien


Ebenfalls denkbar, aber geringfügig langsamer, ist eine Dreistopp-Taktik, die Reifenwechsel in den Runden acht, 23 und 40 des 58 Umläufe langen Grand Prix' vorsieht. Gleich ist in beiden Fällen, dass die Piloten zunächst die superweiche Reifenvariante verwenden sollen, ehe sie auf die mittlere Mischung umsteigen, auf der sie den Großteil der Renndistanz von 307 Kilometern zurücklegen.

Die Frage ist nur, wie die Reifen mitspielen. Hembery und seine Spezialisten rechnen nämlich mit Problemen: "Aufgrund der niedrigen Temperaturen erwarten wir etwas Graining auf den superweichen Reifen. Im Qualifying war dieser Pneu angesichts der Bedingungen jedoch der effektivste", sagt der Pirelli-Motorsport-Direktor. Wie sich die Situation im Rennen darstellt, bleibt also abzuwarten...