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  • 16.07.2016 12:00

  • von Benjamin Horbelt

Pirelli-Motorsportchef Hembery: "Fahrer müssen Helden sein"

Pirelli-Motorsport-Chef Paul Hembery begrüßt die schärferen Regelauslegungen der Streckenbegrenzungen - "Wir sollten die Fahrer in den Mittelpunkt des Sports stellen"

(Motorsport-Total.com) - Dass die Rennleitung der Formel 1 zuletzt strenger auf die Einhaltung der Streckenbegrenzungen geachtet hat, ist für Pirelli-Motorsport-Chef Paul Hembery das richtige Signal an die Fahrer. "Wenn wir Reifen entwickeln, die so robust sind, dass du in jeder Runde über die gelben Randsteine fahren kannst, werden die sehr viel größer sein müssen," schmunzelt der Reifenverantwortliche im Gespräch mit 'Formula1.com'.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

"Externe Faktoren" seien für Sebastian Vettels Reifenproblem verantworlich Zoom

Hembery scherzte bereits mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, man müsse auf der Innenseite entlang der Kurven kleine Mauern platzieren. "Selbst in Monaco ist es uns gelungen, das zu vermeiden. Bernie war von dieser Idee sehr begeistert - wahrscheinlich, weil er dann noch Werbung darauf verkaufen könnte," macht sich Hembery aus Ecclestones Geschäftstüchtigkeit einen Spaß.

Das Lachen dürfte dem Pirelli-Motorsport-Chef schnell vergangen sein, als Sebastian Vettel einen Reifenplatzer in Spielberg hatte. Eine Vergleichsuntersuchung mit einem neuen Reifen ergab (mittlerweile) allerdings, dass es "keine Anzeichen für Ermüdung oder strukturelle Schäden" gäbe. Stattdessen seien Trümmerteile für den Defekt am Ferrari verantwortlich gewesen.

Es gäbe mehrere Boliden, deren Aufhängung "aus heiterem Himmel" gebrochen sei, da starker Druck auf diesem Teil des Fahrzeuges laste, so Hembery. "Natürlich sind die Reifen auch ein Teil der Aufhängung, sodass es sehr wahrscheinlich ist, dass damit die Reifen ebenfalls in Mitleidenschaft gezogenen werden," verteidigt der Pirelli-Verantwortliche die Arbeit seiner Kollegen. "Es war ein längerer Stint, den Sebastian Vettel im Vergleich zur Mehrheit der anderen Teams gefahren ist. Das war aber kein Problem. Es waren stattdessen externe Faktoren, was wir analysiert haben," verrät der Pirelli-Motorsport-Chef.


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Trotz solcher Unwägbarkeiten verlängerte der italienische Reifenlieferant den Vertrag mit der Motorsport-Königsklasse (erst) kürzlich - mit voller Überzeugung, wie Hembery erneut bekräftigt: "Die Formel 1 ist die größte Motorsport -Plattform der Welt. Ich denke, das sagt alles. Wir sollten die Fahrer mehr in den Mittelpunkt des Sports stellen. Sie müssen die Helden sein, zu denen die Fans hinaufblicken wollen."

"Die Formel 1 ist die größte Motorsport -Plattform der Welt. Ich denke, das sagt alles." Paul Hembery