• 24.06.2013 15:33

  • von Stefan Ziegler

Pirelli in Silverstone: Grenzerfahrung für die Reifen

Ohne neue Mischungen, dafür aber wieder mit einem Testreifen reist Pirelli nach Silverstone - Im Rennen bis zu vier Boxenstopps auf trockener Strecke?

(Motorsport-Total.com) - Nein, neue Reifen gibt es in Silverstone nicht. Wohl aber wieder einige Sätze an Versuchsreifen, die am Freitag im Freien Training ausprobiert werden können. Auf diese Weise will Pirelli weitere Daten über die neue harte Mischung sammeln, die in dieser Saison bereits auf der Strecke ausprobiert wurde. Qualifikation und Rennen werden dann wie gehabt auf den normalen Rennpneus absolviert.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen

Dass in Silverstone auch Regenreifen gebraucht werden, scheint wahrscheinlich Zoom

Und diese stammen beim Großen Preis von Großbritannien aus der härteren Ecke des Sortiments, wie Pirelli-Sportchef Paul Hembery erklärt. "Mit seiner hohen Durschnittsgeschwindigkeit und den flüssigen Kurvenserien stellt Silverstone einen krassen Kontrast zu Montreal dar, wo wir vor drei Wochen gastiert haben. Dort ging es mehr um bremsen und beschleunigen", meint der Brite.

"Doch auch in Silverstone werden die Reifen massiv gefordert, allerdings aus anderen Gründen. Deshalb haben wir unsere beiden härtesten Mischungen im Gepäck." Das bedeutet: Auf dem traditionsreichen Silverstone Circuit müssen sich die Fahrer und ihre Teams mit den Varianten Medium und Hard arrangieren. Und die Reifen selbst werden auf eine harte Probe gestellt.

In den schnellen Kurven erreicht die Querbeschleunigung bis zu 5 g, was laut Pirelli zu den höchsten Werten der Saison zählt. Außerdem heizen sich die Reifen dabei ungewöhnlich stark auf: Sie werden an der Oberfläche bis zu 110 Grad Celsius heiß, was sie ans Limit ihrer Leistungsfähigkeit bringt. Doch das ist nicht alles, was die Formel 1 in Silverstone zu einer spannenden Angelegenheit macht.


Fotos: FIA-Tribunal in Paris


"Ein wichtiger Faktor ist dort natürlich das typisch britische Wetter", sagt Hembery. Er merkt an: "Es wäre keine Überraschung, würden wir am Wochenende irgendwann unsere Intermediates und unsere Regenreifen auf der Strecke sehen. Deshalb ist es auch schwierig, eine Prognose zur Anzahl der Boxenstopps abzugeben." Als Anhaltspunkt dient Pirelli aber wie üblich das Vorjahres-Rennen.

Der Motorsport-Direktor von Pirelli erklärt: "2012 gab es im Trockenen zwei Boxenstopps, nachdem es zuvor zwei Tage lang geregnet hatte. Dieses Jahr sind die Reifen jedoch generell weicher, weshalb auf trockener Strecke von drei bis vier Stopps auszugehen ist. Nach dem Freien Training sollten wir genauer Auskunft dazu geben können." Auch das wäre keine Überraschung, sondern das übliche Vorgehen.