• 03.11.2012 18:36

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Pirelli geht von Ein-Stopp-Rennen aus

Pirellis Pirellis Direktor Motorsport Paul Hembery rechnet damit, dass die Mehrheit der Teams im Abu-Dhabi-Rennen nur einmal zum Reifenwechsel kommen wird

(Motorsport-Total.com) - Mit einer Zeit von 1:40.630 Minuten holte sich McLaren-Pilot Lewis Hamilton auf den soften P Zero Yellow die Pole-Position. Auf Platz zwei steht mit drei Zehntelsekunden Rückstand Mark Webber (Red Bull). Hamilton und Webber haben damit gute Chancen auf den Sieg, denn bisher wurde der Grand Prix von Abu Dhabi immer von einem Fahrer gewonnen, der in der ersten Startreihe stand.

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Paul Hembery rechnet am Sonntag bei den meisten Fahrern mit nur einem Stopp

Das Qualifying begann um 17 Uhr Ortszeit. Zur selben Zeit wird morgen das Rennen gestartet. In Q1 waren viele Piloten mit den Mediums P Zero White unterwegs, um die wärmeren Bedingungen zu nutzen, bevor die Temperaturen weiter fielen. Nur HRT und Marussia begannen diese Session auf den soften Slicks. Ferrari, Lotus, McLaren, Red Bull und Sergio Perez von Sauber blieben auf den Mediums. Alle anderen wechselten schon während Q1 auf die soften Reifen. Mercedes-Pilot Michael Schumacher fuhr mit der härteren Gummimischung seine Bestzeit, Q2 begannen alle Fahrer auf den soften P Zeros.

Hamilton war - wie schon während der ersten Session - der Schnellste. Auch in Q3 waren nur noch die soften Slicks im Einsatz. Die meisten Piloten entschieden sich während der letzten Session für zwei Runs. Doch Hamilton langte ein Versuch, um sich die 25. Pole seiner Karriere und die zweite in Abu Dhabi zu sichern. Webber gelang es in seinem dritten Run, auf Startplatz zwei zu fahren. Außer in FP2, bei dem Vettel die Nase vorn hatte, fuhr Hamilton in jeder Session auf dem Yas Marina Circuit die Bestzeit.

Das galt auch für das dritte und letzte freie Training an diesem Morgen. Bei Temperaturen um 45 Grad fuhr Hamilton auf den soften P Zero Yellow eine Zeit von 1:42.130. Vettel verlor Zeit, da er mit mechanischen Problemen zu kämpfen hatte. Doch im Qualifying reichte es noch zu einem dritten Platz hinter seinem Teamkollegen Webber.

Im Rennen ist mit einem Stopp zu rechnen: "Viele Leute reden davon, nur einen Stopp zu machen", so McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh gegenüber 'Sky Sports F1'. "Das ist merkwürdig, die Saison hat sich irgendwie in diese Richtung entwickelt. Das macht es ziemlich simpel. Du fährst bis deine Reifen ruiniert sind, dann wechselst du sie. Das ist keine große Wissenschaft."

Pirellis Direktor Motorsport, Paul Hembery, kommentiert: "Wir glauben nun, dass die meisten Fahrer sich für eine Ein-Stopp-Strategie entscheiden werden. Aufgrund der Abnutzungsrate der Reifen gestern haben wir gesehen, dass es ein Ein-Boxenstopp-Rennen geben könnte."

"Die ersten Stopps dürften dementsprechend rund um die Hälfte des Rennens kommen. Der Unterschied zwischen den Teams ist jener, wie sie die unterschiedlichen Reifenmischungen zum Arbeiten bekommen. Der Unterschied zwischen den beiden Mischungen betrug rund eine halbe Sekunde."

"Das Entwicklungstempo in der Formel 1 ist konkurrenzlos. Alle Teams verstehen unsere Reifen jetzt perfekt - genauso wie im vergangenen Jahr. Der Verschleiß beider Gummimischungen ist gering. Ein Grund ist der Asphalt, der in Abu Dhabi besonders glatt ist. Das war auch in Indien der Fall."

"Es sieht so aus, als ob sich die Rundenzeiten der beiden Slickvarianten kaum unterscheiden. Umso wichtiger wird die Strategie morgen sein. Wir haben nicht nur tolle Runden von Lewis Hamilton gesehen, sondern auch von Williams-Pilot Pastor Maldonado, der morgen von Platz vier ins Rennen geht."

"Die beiden Reifenmischungen weisen verschiedene Arbeitsfenster auf, was die Temperatur betrifft. Das eine Team kommt mit der einen Mischung besser zu Recht als das andere, was auch mit der Abstimmung des Autos zusammen hängt. Das funktioniert einmal besser und einmal schlechter."

"Ob die Sonne scheint oder nicht, ändert natürlich die Performance der Produkte beträchtlich. Die meisten Fahrer beklagten sich über Untersteuern, da sie ihre Vorderreifen nicht richtig auf Temperatur bringen konnten."