Pirelli freut sich über gelungene Premiere

Abgesehen von zwei Reifenschäden sind die ersten beiden Testtage in Abu Dhabi für Pirelli positiv verlaufen - Die Mischungen werden bei privaten Tests weiter verfeinert

(Motorsport-Total.com) - Zwei Tage lang haben die Formel-1-Teams in Abu Dhabi mit den neuen Pirelli-Reifen Bekanntschaft gemacht. Abgesehen von zwei Reifenschäden bei Sebastian Vettel sind die ersten Runden problemlos über die Bühne gelaufen. Am Samstag spulte jedes Team durchschnittlich 80 Runden ab. Somit wurden rund 5.500 Kilometer zurückgelegt. Tags zuvor waren es rund 5.000 Kilometer. Jedes Auto bekam vier Reifensätze, zwei der mittleren und zwei der weichen Mischung. Einige Teams hatten auch noch Reifen vom Vortag übrig.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen

In Abu Dhabi haben die Formel-1-Teams erstmals die Pirelli-Reifen getestet

Jedem Team wurde ein Ingenieur zur Seite gestellt, der Daten und Meinungen sammelte. Am Ende des Tages gab es noch eine Abschlussbesprechung mit Pirelli. Testfahrer Pedro de la Rosa war ebenfalls in Abu Dhabi und besuchte die Teams, um deren Eindrücke und individuellen Meinungen zu hören.

Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery ist mit den Resultaten sehr zufrieden. "Es war harte Arbeit, aber eine positive und lehrreiche Erfahrung. Wir wissen, dass das erst der erste Test war, aber wir haben ihn mit Auszeichnung bestanden. Die Aussagen der Fahrer sind sehr ermutigend. Ihnen haben speziell die Vorderreifen gefallen, in die wir viel Arbeit investiert haben. Das war eines unserer Ziele und es ist erfreulich, dies erreicht zu haben."

"Wir haben nichts Schockierendes, Überraschendes oder Schlimmes gesehen. Die Resultate sind ermutigend und von nun an kommen wir unserem Ziel immer näher. Wir haben sehr gute Indikatoren für die Wahl der Mischungen. Nach diesem Test und der Arbeit, die wir in Bahrain im nächsten Monat erledigen werden, werden wir eine gute Idee davon haben, welche Mischungen wir theoretisch zu den einzelnen Strecken bringen werden."

Der Reifenschaden bei Vettel am Freitag wurde von einem Schnitt verursacht. "Gestern gab es einen tiefen Schnitt, aber heute hatten wir ein paar Anzeichen dafür", spricht Hembery den zweiten Defekt beim Weltmeister an. "Wir haben heute anders gearbeitet. Es ist vertrauliche Arbeit, also kann ich nicht genau ins Detail gehen, aber es war nichts Schockierendes." Der Grund für den Schaden wird noch untersucht.


Fotos: Pirelli-Tests in Abu Dhabi


"Wir hatten an beiden Tagen gute Ergebnisse mit beiden Mischungen, speziell beim Verschleiß", setzt Hembery fort. "Mit allen Teams zusammen haben wir in Abu Dhabi knapp 11.000 Kilometer abgespult. Das ist mehr als wir bei den privaten Testfahrten in drei Monaten geschafft haben. Es waren auch sehr interessante Kilometer, denn wir haben zum ersten Mal mit den aktuellen Autos getestet. Bisher sind wir ja nur mit einem 2009er-Toyota gefahren."

"Außerdem haben die Teams schon Lösungen für 2011 probiert, damit sie mehr über die Entwicklungsrichtung in Erfahrung bringen konnten. Wir haben sehr viele Daten und Meinungen gesammelt, die wir sofort analysieren werden, um für die nächsten Tests im Dezember in Bahrain gerüstet zu sein. Im Anschluss daran werden wir unser Produkt fertig stellen."

Die nächsten privaten Testfahrten finden vom 12. bis 16. Dezember in Bahrain statt. Ein weiteres Mal rückt die Pirelli-Mannschaft im Januar aus, bevor sich alle Teams im Februar mit den neuen Autos für die Vorbereitungen versammeln.