• 09.06.2012 13:48

  • von Felix Matthey

Pirelli beziffert Unterschied auf bis zu sieben Zehntelsekunden

Reifenhersteller Pirelli glaubt, dass der Zeitenunterschied zwischen der weichen und superweichen Mischung 0,4 bis 0,7 Sekunden beträgt

(Motorsport-Total.com) - Im Vorjahr war der Große Preis von Kanada vor allem durch starke Regenfälle geprägt worden. Im Freien Training am gestrigen Freitag hatten deshalb heranziehende Regenschauer großen Einfluss auf den Umgang der Fahrer mit den Pirelli-Reifen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton fuhr am Freitag auf der superweichen Mischung Tagesbestzeit

In diesem Jahr steht den Fahrern von Freitag an die volle Auswahl an elf Trockenreifen zur Verfügung. Aufgrund des angesprochenen drohenden Regens nutzten die Teams am Morgen die Möglichkeit, sowohl die weiche als auch die superweiche Mischung einzusetzen, um für den Fall eines verregneten Trainings am Nachmittag bereits ausreichend Daten zur Verfügung zu haben.

Insgesamt blieb es trocken, wenngleich am Nachmittag schwarze Wolken über Montreal aufzogen. Die Lufttemperaturen betrugen 22 Grad und die Teams konzentrierten sich von Beginn an auf Long-Runs, zur Vorbereitung auf den Rennsonntag, wobei sie die superweiche Mischung einsetzten um neue Daten über deren Verhalten mit vollen Tanks herauszufinden. Dieser Test war den Teams vor zwei Wochen in Monaco aufgrund eines verregneten Trainings verwehrt geblieben.

McLaren-Pilot Lewis Hamilton fuhr in beiden Trainingssitzungen Bestzeit, seine schnellste Runde wurde in 1:15,259 Minuten gestoppt. Diese bestritt er mit der superweichen Pirelli-Mischung. Fernando Alonso verwendete die gleiche Mischung und lag am Ende knapp hinter Hamilton auf Platz zwei.

Die beste Zeit auf der weichen Mischung fuhr Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel, dem am Ende 0,272 Sekunden auf Hamilton fehlten, was für Platz vier reichte. Auch Michael Schumacher fuhr seine Bestzeit auf der weichen Mischung. Er wurde am Ende Siebter.


Fotos: Großer Preis von Kanada, Freitag


"Die Teams hatten vor zwei Wochen in Monaco aufgrund des Regens im Freien Training einen Nachteil und ich denke, dass sie zurecht befürchteten, dass es hier auch so sein könnte", erklärte Paul Hembery, Motorsportdirektor bei Pirelli. "Also fuhren zahlreiche Fahrer von Beginn an mit den weichen und superweichen Reifen auf die Strecke. Doch ohne die Benzinmengen der einzelnen Autos zu kennen, ist es sehr schwierig, die Leistungsunterschiede der Reifen zu beurteilen."

Der Franzose weiter: "Unseren ersten Vermutungen zufolge könnten zwischen den zwei Mischungen ein Unterschied von 0,4 bis 0,7 Sekunden bestehen, doch da sich die Strecke immer weiter verändert, können wir da erst sicher sein, wenn wir die Daten ausgewertet haben. Hätte die Session ein paar Minuten länger gedauert, hätten wir auch den Intermediate- sowie den Regenreifen einsetzen können."

"Das zeigt, wie unvorhersehbar dieses Rennen ist. Angesichts dieser Umstände möchte jedes Team so viele Informationen wie möglich sammeln um auf jede Eventualität vorbereitet zu sein. Ich denke, dass wir morgen Früh noch sehr viel mehr Fahrbetrieb sehen werden, da die Teams noch mehr Daten sammeln wollen. Da die Top-Ten heute innerhalb von nur 0,619 Sekunden lagen, rechnen wir damit, dass es im Qualifying sehr eng zugehen wird."