Philipp Brändle: Toto Wolff ist "ein knallharter Hund"
Philipp Brändle, heute TV-Experte, war sechs Jahre lang Aerodynamiker bei Mercedes - und schwärmt in den höchsten Tönen von Toto Wolff ...
(Motorsport-Total.com) - Toto Wolff ist als Chef "ein knallharter Hund", aber gleichzeitig "ein wirklich toller Anführer", findet Philipp Brändle, der bei Mercedes sechs Jahre lang mit dem österreichischen Teamchef zusammengearbeitet hat.

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Philipp Brändle war früher bei Mercedes und arbeitet heute für ServusTV Zoom
Brändle ist in Österreich wahrscheinlich besser bekannt als Technikexperte bei ServusTV - ein Job, den er wegen seiner Vergangenheit so kompetent ausüben kann wie kaum ein anderer. Denn der Vorarlberger war von 2013 bis 2019 Aerodynamiker bei Mercedes und damit ein Mitarbeiter in den goldenen Jahren der Silberpfeile in der Formel 1.
In einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de erinnert sich Brändle an seine erste persönliche Begegnung mit Wolff, die irgendwann im Jahr 2013 stattgefunden haben muss: "Ich bin zum Sport gegangen, und das war halt in einem Nebengebäude. Da hab mich dann in der Umkleide umgezogen."
Wie ist Toto eigentlich als Chef, Philipp Brändle?
Philipp Brändle war bis 2019 Aerodynamiker beim Mercedes-Team in der Formel 1. Inzwischen arbeitet er für ServusTV als Journalist und Experte. Weitere Formel-1-Videos
Brändle unterhielt sich beim Umziehen gerade mit einem deutschsprachigen Kollegen, und Wolff dürfte sich dabei gedacht haben, "der Dialekt, der ist irgendwie österreichisch", lacht Brändle. "Und beim nächsten Mal, als sich unsere Wege wieder gekreuzt haben, hat mich Toto dann einmal angesprochen und wollte wissen, wo ich herkomme. Und so hat sich das dann entwickelt."
Wie Wolff über Brändle denkt
Jahre später tauchte Brändle dann in den ServusTV-Übertragungen auf. Wolff bezeichnete ihn damals als seinen "Vorarlberger Spezi, den ich nicht immer verstanden hab', sprachlicher Natur. Er hat Trackside-Aero gemacht (...), versteht das Thema, trägt keine Scheuklappen, kann auch über den Tellerrand hinausblicken."
Zwei Österreicher in Brackley also. Dass der persönliche Draht da ein bisschen kürzer ist als bei so manch anderem, allein schon wegen der nicht vorhandenen Sprachbarriere, ist naheliegend. Und Brändle schwärmt heute noch in den höchsten Tönen von seinem früheren Chef.
Extrem nett, nahbar - und ein knallharter Hund ...
Bei den Weihnachtsfeiern des Teams "gehe ich dann auch mal hin, wir trinken schon mal was zusammen, feiern schon ein bisschen. Er ist als Mensch extrem nett, extrem nahbar. Aber er ist natürlich auch als Chef ein knallharter Hund, wie man bei uns sagen würde. Muss er auch sein, weil sonst wäre er nicht da, wo er ist."
"Aber er trifft viele richtige Entscheidungen, und er ist vom Charakter her einfach ein toller Anführer. Ein Anführer sollte ja immer ein bisschen das haben, dass man ihn ein bisschen nachahmen möchte, und das hat er. Weil er hat gute Werte, eine gute Einstellung und einfach diese Liebe zum Motorsport, und die überträgt sich dann auf das ganze Team."
"Mir gegenüber als Österreicher" sei Wolff "total entspannt und total nett" gewesen. "Wir haben uns immer auf dem Gang gegrüßt, haben dann auch über private Sachen geredet." Obwohl (oder vielleicht auch gerade weil) Brändle nicht direkt an Wolff berichtet hat, sondern an Mike Elliott, den inzwischen entlassenen Ex-Technikchef.
Brändle wurde mit Mercedes sechsmal Weltmeister, ehe er sich Ende 2019 zunächst aus der Formel 1 zurückzog. "Er ist jemand, der einen unternehmerischen Background hat (im Familienbetrieb "Friendly Brändle"; Anm. d. Red.) und auch dahin zurückgekehrt ist", sagt Wolff über seinen Landsmann. "Aber in den Jahren, in denen er bei uns war, war er ein richtig gut integrierter Aerodynamiker."


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