"Perfekter Block": Darum gab es keine Strafe für Norris, sondern sogar Lob
Stewards sehen bei der Verteidigung von Lando Norris gegen Charles Leclerc keinen Richtungswechsel auf der Bremse - auch der Ferrari-Star rudert nach Sprint zurück
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich sah schon alles nach einem sicheren zweiten Platz aus für Lando Norris im Sprint von Austin. Doch dann geriet McLarens Titelaspirant in der Schlussrunde unter starken Druck von Ferrari. Gegen Carlos Sainz hatte er mit "komplett abgefahrenen" Vorderreifen in Kurve eins keine Chance, verbremste sich, und musste den Spanier ziehen lassen.

© Motorsport Images
Gejagt: Lando Norris vor den Ferraris von Carlos Sainz und Charles Leclerc Zoom
Charles Leclerc im zweiten Ferrari allerdings konnte Norris hinter sich halten, wenn auch mit einem recht harten Blockademanöver in Kurve 15, bei dem Leclerc nur mit knapper Not ein Auffahren auf das Heck des McLaren verhindern konnte. Am Funk beschwerte sich der Monegasse anschließend über einen Richtungswechsel beim Bremsen, die Stewards schauten sich die Sache daraufhin an.
Gut eine Stunde nach Zieldurchfahrt dann aber Entwarnung für den WM-Zweiten, er darf seinen dritten Platz im Sprint behalten: Die Regelhüter stellen nach Durchsicht aller Bilder lediglich eine "legitime Verteidigung" fest, aber keinen "signifikanten Richtungswechsel auf der Bremse", daher zog der Vorfall keine Konsequenzen nach sich.
Außer ein Lob, das Norris von keinem Geringeren bekam als Ex-Weltmeister Jenson Button: "Der perfekte Block. Da war nichts Falsches dran", findet der Champion von 2009 bei Sky UK und erklärt: "Er lenkt in der Bremszone ein, aber das tust du dort immer. Er hat nichts Falsches gemacht." Vielmehr glaubt Button: "Charles hat das nur einfach nicht erwartet, weil keiner die Kurve abdeckt."

© Motorsport Images
Sainz musste Norris ziehen lassen, aber Leclerc konnte der Brite hinter sich halten Zoom
Das räumt der Ferrari-Fahrer nach dem Sprint dann auch selbst ein: "Ich habe nicht damit gerechnet, dass er das macht, und vielleicht habe ich es in der Hitze des Gefechts deshalb als Bewegung auf der Bremse wahrgenommen", sagt Leclerc: "Ich muss die Wiederholung anschauen. Seine Linie schien am Limit, aber am Ende ist es halt auch Racing."
Leclerc will deshalb kein Fass aufmachen: "Er wollte den Platz verteidigen, ich habe etwas probiert. Dann wurde es eng, und wir sind beinahe kollidiert." Doch das Beinahe ist auch für Leclerc das Entscheidende: "Am Ende ist niemand gecrasht, und er ist halt vorne geblieben", hakt der Monegasse den Vorfall noch vor dem Qualifying wieder ab.


Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar