• 13.10.2012 11:46

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Perez wittert reifenfressenden Sauber

Das Qualifying des Mexikaners wurde von den gelben Flaggen in Abschnitt zwei zunichte gemacht, seine Hoffnungen auf ein Topresultat sind gering

(Motorsport-Total.com) - Spätestens nach dem dritten Rang von Kamui Kobayashi beim Heimspiel in Japan sah alles danach aus, als habe Sauber seine starke Form in den Herbst transportiert. Rang zwölf für Sergio Perez am Samstag im Qualifying zum Großen Preis von Südkorea trübt diesen Eindruck jedoch - und der Mexikaner weiß auch, warum: "Es war schwierig, die Balance zu finden und dabei nicht zu viel Reifenverschleiß auf der Vorderachse zu produzieren", blickt er auf ein Zeittraining mit Tücken zurück.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Trübe Aussichten: An eine große Aufholjagd glaubt Sergio Perez nicht Zoom

Dabei hätte es sich Perez durchaus zugetraut, unter die Top 10 zu fahren und hadert mit den gelben Flaggen, die zum Ende des zweiten Abschnitts für reichlich Konfusion gesorgt hatten: "Es war noch nicht das Optimum. Q3 wäre drin gewesen, aber dann kam die gelbe Flagge und hat mir die Sache ruiniert. Wirklich schade", hadert er mit einer Situation, die auch Stallgefährte Kobayashi um Startplätze brachte. "Die Regel ist noch immer schwierig zu verstehen", kritisiert der 22-Jährige.

Ein-Stopp-Strategie undenkbar

Perez regt eine Novelle der Bestimmung, dass in dem betroffenen Sektor keine persönliche Bestzeit erzielt werden darf, an: "Wir sollten uns in Zukunft Gedanken machen. Ich bin auf Nummer sicher gegangen und habe drei oder vier Zehntelsekunden verloren", grübelt er, betont aber auch die positiven Aspekte des Tages: "Wir haben es heute nicht geschafft, aber einen Satz Reifen für gespart." Und das könnte eminent wichtig sein, schließlich rechnet Perez mit einer Gummischlacht.

Er hatte noch am Freitag den Journalisten in den Block diktiert, dass in Südkorea auch eine Strategie mit nur einem Boxenstopp denkbar sei. "Da lag ich wohl falsch", räumt er ein. "Für uns sehe ich da keine Möglichkeit." Dabei galt der Sauber bisher als eines der Autos, die schonend mit den Pneus umgehen. "Wir haben zwar nicht so großen Reifenabbau, aber der Verschleiß ist enorm. Bei uns lastet viel Gewicht auf der Vorderachse", gibt Perez zu bedenken.

Perez rechnet nicht mit Aufholjagd

Trotzdem kann sich der zukünftige McLaren-Pilot vorstellen, dass der C31 am Sonntag anders reagiert als es das Team vermutet: "Der Reifenverschleiß und der Reifenabbau sind ziemlich beachtenswert. Vielleicht gibt es aber eine gewaltige Überraschung morgen, denn ich bin wegen der Probleme keinen Longrun im Freien Training gefahren." Perez hält diese Möglichkeit dennoch für ziemlich unrealistisch: "Trotzdem sehe ich nicht, wie das möglich sein sollte", fügt er an.


Fotos: Sergio Perez, Großer Preis von Südkorea


In Anbetracht der Probleme stellt der Sauber-Fahrer seiner Truppe ein gutes Zeugnis aus: "Wir haben einen guten Job abgeliefert, indem wir uns für das Qualifying vorbereitet haben. Auch wenn wir es nicht in Q3 geschafft haben, sind wir in der Nähe der Punkte." Das könnte jedoch schon das Ende der Fahnenstange gewesen sein, befürchtet Perez: "Wir können in die Punkte fahren, sonst bin ich nicht so optimistisch. WM-Zähler sind mein Ziel, nicht viele WM-Zähler."