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  • 20.04.2015 18:55

  • von Dominik Sharaf

Perez' großer Fehler: "Hätte zu Ferrari wechseln können"

Dem Mexikaner standen nach Galaeinstand alle Türen offen, doch er unterschrieb mit seinem McLaren-Vertrag sein Waterloo: "Glaube, dass Chance wiederkommt"

(Motorsport-Total.com) - Zu GP2-Zeiten war Sergio Perez keiner der jungen Wilden, die jeder Experte im Paddock zum kommenden Weltmeister auslobte. In seiner fünften Formel-1-Saison hat sich der Mexikaner aber bei Force India in der Königsklasse etabliert. Nach zwei Jahren bei Sauber galt er sogar als heißester Aufsteiger der Szene - und fasste einen folgenschweren Entschluss, als er sich 2013 McLaren anschloss und mit Team, Pauken und Trompeten unterging. "Ich hielt meine Karriere für beendet", sagt Perez 'Sky Sports F1'.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez hätte andere Perspektiven gehabt als Mittelfeld-Plätze Zoom

Besonders ärgerlich: Nachdem er den Sauber im Vorjahr dreimal auf das Podium gesteuert und sich - ganz dem damaligen Trend entsprechend - als Reifenflüsterer einen Namen gemacht hatte, rissen sich die Topteams um Perez. "Ich hatte die Möglichkeit, zu Ferrari zu wechseln. Es gab die Chance, für Mercedes zu fahren", erinnert sich "Checo". Obwohl McLaren als letzter Interessent anklopfte, entscheid sich Perez dafür, den scheidenden Ron-Dennis-Ziehsohn Lewis Hamilton in Woking zu ersetzen.

Das hätte gute Gründe gehabt, betont er mit Blick auf die Topleistungen, die das Team damals noch zeigte: "Ich dachte: 'McLaren ist stark, McLaren fährt Rennsiege ein.' Ich hielt es für richtig." Doch Perez und sein Teamkollege Jenson Button erlebten ihr verchromtes Wunder: "Das Auto war so irre zu fahren - wir gingen mit einem neuen Setup ins Rennen und der Wagen war einfach nicht mehr zu erkennen", wundert er sich. Mehr als ein fünfter Platz in Indien sprang in der Seuchensaison nicht heraus.

Es flatterte die Kündigung ins Haus und Kevin Magnussen übernahm den Drive. "McLaren war ein hartes Brot", rekapituliert Perez und räumt ein, dass er damals "zu unreif" für die Aufgabe gewesen sei. Das ausufernde Teamduell mit Button war der beste Beweis.


Fotos: Sergio Perez, Großer Preis von Bahrain


Damit meint er allerdings nicht die Erwartungshaltung seiner Bosse und der Öffentlichkeit: "Ich war 2011 der erste Mexikaner nach einiger Zeit in der Formel 1. Der Druck war sofort hoch, aber ich war daran gewöhnt. Ich hatte mehr Druck, bevor ich es in die Formel 1 geschafft habe." Zum zweiten Mal bei einem Topteam anzudocken, schließt er nicht aus: "Ich glaube daran. Eines Tages kommt die Möglichkeit."