• 10.05.2013 18:23

  • von Dieter Rencken & Christian Nimmervoll aufgezeichnet

Perez: "Das kann schnell zu einem schweren Unfall führen"

Sergio Perez kämpfte auch am Barcelona-Freitag mit den Reifen und sorgt sich vor allem um die Haltbarkeit der Medium-Mischung - Gedrückte Stimmung bei McLaren

(Motorsport-Total.com) - Mit einer halben Sekunde Rückstand auf McLaren-Teamkollege Jenson Button und zwei Sekunden Abstand auf den Tagesschnellsten Sebastian Vettel im Red Bull reihte sich Sergio Perez am Barcelona-Freitag auf Platz 13 der Zeitenliste ein.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez macht sich angesichts der Reifen-Performance große Sorgen Zoom

Im Interview spricht Perez über den neuen Frontflügel am MP4-28, über seine Sorgen bezüglich der Reifen und über seine Erwartungen für Qualifying und Rennen.

Frage: "Sergio, wie lief der heutige Tag aus deiner Sicht?"
Sergio Perez: "Nun, im Grunde war es nur eine Session, in der wir viel zum Fahren kamen. Es war sicher nicht der Tag, den wir uns erhofft hatten, aber immerhin aber wir viele Daten für die Ingenieure gesammelt."


Fotos: Sergio Perez, Großer Preis von Spanien


Frage: "Du warst heute mit dem neuen Frontflügel unterwegs. Ist er in deinen Augen eine Verbesserung gegenüber der Vorgängermodell?"
Perez: "Da müssen wir noch ein wenig abwarten. Zum Zeitpunkt, als ich den neuen Frontflügel fuhr, herrschten schwierige Bedingungen. Das macht es nicht einfach, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Doch wie schon gesagt: Das Positive des heutigen Tages ist, dass wir jede Menge Informationen und Daten sammeln konnten. Diese sollten uns dabei helfen, unsere Schwierigkeiten hinsichtlich der Korrelation zwischen Windkanal und Strecke zu beheben. Wenn uns das gelingt, dann können wir bei den kommenden Rennen weitere Updates an die Strecke bringen. Die Behebung unserer Korrelationsprobleme ist derzeit unser großes Ziel."

Frage: "Wärst du gern länger mit dem neuen Frontflügel gefahren?"
Perez: "Nun, so wie sich die Reifen derzeit verhalten... Wenn man nur ein paar Runden fahren kann, dann fällt es schwer, das richtige Gefühl zu bekommen."

Frage: "Bei Paul di Resta gab es am Nachmittag einen Reifenschaden. Hast du Bedenken, dass die Medium-Mischung hier für weitere Probleme sorgen könnte?"
Perez: "Ja, das ist für uns alle eine große Sorge. Man sieht pro Wochenende zwei oder drei Fahrer, die Reifenschäden erleiden. Das kann schnell zu einem schweren Unfall führen."

Frage: "Wie beurteilst du die neue Hard-Mischung von Pirelli?"
Perez: "Ich hatte kein gutes Gefühl mit diesem Reifen, da es ein Problem mit dem Reifendruck gab. Deshalb habe ich mich mit diesem Reifen nicht sonderlich wohlgefühlt."

Gedrückte Stimmung im Team

Frage: "Glaubst du, dass du es am Samstag ins Q3 schaffen kannst?"
Perez: "Das wird sicherlich schwierig werden, aber ich bin zuversichtlich, dass ich es schaffen kann."

Frage: "Was ist aus deiner Sicht ein realistisches Ziel für das Rennen am Sonntag?"
Perez: "Ich glaube die Punkteränge. Wir sind in einer ähnlichen Position wie am zurückliegenden Rennwochenende. Punkte zu holen muss unser Ziel sein."

Frage: "Siehst du dich und das Team insgesamt eher für das Qualifying oder für das Rennen besser aufgestellt?"
Perez: "Ich denke, das nimmt sich nicht viel. Die Reifen bauen hier sehr stark ab. Man kann im gesamten Feld beobachten, dass diejenigen Leute, die auf eine Runde schnell sind auch auf Longruns schnell sind. Doch der Reifenverschleiß ist ein großes Problem. Wenn du langsam bist, hast du ohnehin ein Problem, das sich durch den starken Abbau der Reifen noch verstärkt. Was uns betrifft, so hat sich nichts geändert: Wir müssen einfach noch mehr Tempo finden."

Frage: "Siehst du für dich und McLaren in diesem Jahr noch Titelchancen?"
Perez: "Im Moment ist das sicher kein realistisches Ziel, denn wir verlieren pro Runde zwei Sekunden auf die Schnellsten."

Frage: "Wie steht es in diesen schwierigen Zeiten um die Moral im Team - ist die Stimmung gedrückt?"
Perez: "Das würde ich schon sagen. Wir sind ein Siegerteam und wir alle wollen gewinnen. Die gegenwärtige Situation ist schwierig, aber wir halten zusammen und werden weiter hart arbeiten."