Panis: "Wir werden uns verbessern"
Olivier Panis ist fest überzeugt, dass Toyota in den nächsten Rennen entscheidend auf die Spitze aufholen wird
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie hast du Zeit zwischen den Rennen in Malaysia und Bahrain verbracht?"
Olivier Panis: "Nach Malaysia bin ich direkt nach Europa zurück und vier Tage lang in der Nähe meiner Heimat Grenoble Ski gefahren. Es war schön, nach dem feuchten Malaysia einige Tage lang gute, klare und frische Luft zu atmen. Ich habe in Frankreich ein Haus ganz in der Nähe der Berge. Es war auch ein guter Weg, über die Enttäuschung des Rennens hinwegzukommen, denn eine meiner persönlichen Stärken ist es, nie aufzugeben, auch wenn die Dinge nicht gut laufen."

© Toyota
Olivier Panis glaubt, dass sich Toyota noch stark verbessern wird
Frage: "Wie hast du dich nach dem Malaysia-Grand-Prix gefühlt?"
Panis: "Im Vergleich zu Melbourne war das Wochenende in Malaysia positiv, daher war ich erfreut. Das Schmerzhafte war, dass ich alles gegeben hatte, um in die Punkte zu kommen, und das Team hatte auch die Strategie angepasst, damit ich ein paar Autos überholen konnte. Am Ende sorgte aber ein Kommunikationsproblem dafür, dass wir daraus kein Kapital schlagen konnten. Von der Leistung her war es dennoch ein gutes Wochenende für uns."#w1#
Frage: "Wann kamst du in Bahrain an?"
Panis: "Am Dienstag vor dem Rennen flog ich nach Bahrain. Ich kam das erste Mal in den Mittleren Osten und ich merkte sofort, dass es ein netter Ort ist. Ich war unheimlich beeindruckt, was sie mit dem Kurs und den Anlagen geschaffen haben."
Positiver Gesamteindruck in Bahrain
Frage: "Wie fährt es sich auf dem 'Bahrain International Circuit'?"
Panis: "Der 'Bahrain International Circuit' ist ein sehr technischer Kurs, der aber typisch für die neuen Formel-1-Strecken ist - starkes Bremsen, Haarnadelkurven und Beschleunigen. Wenn das zu mehr Spektakel und mehr Überholmöglichkeiten führt, dann respektiere ich das. Zu einem späteren Zeitpunkt der Saison werden wir in China wohl eine ähnliche Strecke erleben, und auch Malaysia ist in vielen Dingen genauso. Es gibt ein paar Kurven, die man nicht einsehen kann. Ich hatte in Kurve 10 auf meiner Qualifyingrunde einen Fehler, der mir drei Zehntel kostete. Ich habe dadurch aber keine Position eingebüßt. Es passierte, weil jemand einen Streckenpfeiler umfuhr, den ich als Bremsmarkierung nutzte. Ich kam zu der Kurve, konnte ihn nicht sehen und war zu spät auf der Bremse. Man musste sich auch ständig extrem konzentrieren, weil die Oberfläche neben der Ideallinie sehr rutschig war."
Frage: "Welchen Gesamteindruck hat das Wochenende bei dir hinterlassen?"
Panis: "Insgesamt konnten wir wieder einen Aufwärtstrend unserer Leistung gegenüber Australien und Malaysia zeigen. Das Auto passte zur Strecke, wir hatten konkurrenzfähige Reifen von Michelin und unsere Rennstrategie war aggressiv. Wir hatten ein problemfreies Wochenende und ich glaube, dass wir das Beste aus unserem Paket herausholen konnten. Das ganze Team arbeitet auf einem sehr hohen Niveau, sowohl an der Strecke als auch in Köln. Das ist für mich wirklich positiv."
Frage: "War es unglücklich, in Bahrain die Punkte nur knapp zu verfehlen?"
Panis: "Bahrain war ein weiteres Rennen, in dem ich immer 110 Prozent gegeben und um weniger als zwei Sekunden einen WM-Punkt verpasst habe. Wir haben uns für eine aggressive Strategie entschieden und beide Autos in den Top-Ten qualifiziert, ich als Achter und Cristiano als Neunter. Ich war als Erster in der Box, nach sechs Runden, aber ich verlor ein paar Plätze. Dann konnte ich nichts gegen Fernando Alonso tun, der von hinten angestürmt kam, nachdem er ein Problem im Qualifying hatte. Die Zuverlässigkeit war ziemlich verblüffend, wenn man bedenkt, dass 17 der 20 Starter auf einem neuen Kurs ins Ziel kamen. Am Ende habe ich mit Jaguar-Fahrer Mark Webber um den letzten Punkt gekämpft, aber ich kam nicht an ihm vorbei."
Neue Teile für den TF104 in Imola
Frage: "Wie ist die Stimmung im Toyota-Team nach den ersten drei Rennen?"
Panis: "Die Stimmung im Team ist derzeit sehr gut. Wir kennen unser Auto und wir müssen 100 Prozent aus ihm herausholen, während wir auf neue Teile warten. Die Verpflichtung von Mike Gascoyne als Technischen Direktor der Chassisabteilung war sehr gut und zusammen werden wir definitiv besser werden."
Frage: "Im letzten Jahr war es ein Problem, die Michelin-Reifen richtig zu nutzen. Hat sich das verbessert?"
Panis: "Wir haben den hinteren Teil des Autos in Vergleich zur letzten Saison unglaublich verbessert. Er ist nun viel steifer und beansprucht die Reifen weniger. Das ist schon ganz gut, aber auf der aerodynamischen Seite müssen wir noch arbeiten. Viele Teams haben sich auf diesem Gebiet verbessert, aber jeder bei Toyota weiß das und wir konzentrieren uns sehr stark auf die Arbeit im Windkanal. Dies braucht aber noch Zeit, aber wir haben eine klare Richtung und wissen genau, was wir erreichen wollen."
Frage: "Welche Verbesserung werden bis zum Rennen in Imola parat sein?"
Panis: "Natürlich hoffen wir, beim Rennen von San Marino einen Leistungssprung zu machen. Wir möchten aber nicht zu viel erwarten, weil wir wissen, dass wir im letzten Jahr wegen der Kerbs in Imola nicht fantastisch aussahen. Wir arbeiten an unserem Paket, um das Auto leichter zu machen und den Schwerpunkt zu senken. Auch wegen einigen neuen Aerodynamikteilen bin ich sicher, dass wir einen Fortschritt erzielen werden. In der Zwischenzeit teste ich in dieser Woche als Vorbereitung auf die Europa-Rennen in Barcelona."

