• 08.01.2002 08:49

  • von Marcus Kollmann

Panis: "Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht"

Nach dem ersten Testtag schwärmt der Franzose über den BAR004 und begründet seinen Optimismus für die neue Saison

(Motorsport-Total.com) - Am gestrigen Montag war es endlich so weit. Die Formel-1-Winterpause fand mit den ersten Testfahrten des Jahres auf dem spanischen Circuit de Catalunya ihr Ende. Neben den Teams BMW-Williams, McLaren und Jaguar, hatte sich auch BAR-Honda als einziges Bridgestone-bereiftes Team auf der 4,7 Kilometer langen Grand Prix-Strecke eingefunden. Wie eigentlich alle Teams, so legten die anwesenden Rennställe am ersten Testtag des neuen Jahres jedoch nicht ganz so viel Augenmerk darauf die schnellste Runde zu fahren, sondern unterzogen ihre teils mit neuen Komponenten ausgerüsteten beziehungsweise neuen Boliden einem ersten Funktionstest.

Titel-Bild zur News: Olivier Panis

Panis freute sich nach dem Test über die gute Arbeit des Teams

Für BAR-Honda waren Testfahrer Anthony Davidson und Stammpilot Olivier Panis vor Ort im Einsatz. Davidson, der im Vorjahresmodell BAR003 unterwegs war und 33 Runden abspulte, wurde die Ehre zuteil wurde als erster Pilot auf die Strecke gegangen zu sein. Olivier Panis hingegen konzentrierte sich voll und ganz auf den ersten richtigen Shakedown des neuen BAR004. Im Laufe des Tages spulte der 35-Jährige zwar nur 22 Runden ab und fuhr in 1:21.914 Minuten nur die achtbeste Zeit, jedoch stieg der in Grenoble mit seiner Familie lebende Franzose am Ende des ersten Arbeitstages mit einem Lächeln aus dem neuen Auto aus.

Panis hat ein gutes Gefühl was den BAR004 betrifft

"Ich bin mit der bislang absolvierten Arbeit sehr zufrieden. Wir mögen zwar nicht viele Runden gefahren sein, jedoch habe ich schon jetzt ein gutes Gefühl was das Auto anbelangt. Alle in der Fabrik haben während der Wintermonate hart gearbeitet", fiel das Fazit des Franzosen durchweg positiv aus. "Ich denke, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben und blicke der Saison optimistisch entgegen. Im Moment gehen wir es ruhig an, jedoch hatte ich schon nach wenigen Runden volles Vertrauen in das Auto und für einen Fahrer ist dies sehr wichtig. Ich habe das Fahren im BAR004 wirklich genossen", unterstrich der 107-fache Grand Prix-Teilnehmer noch einmal seine hohe Meinung von der guten Arbeit die das Team in Brackley geleistet hat und brachte zum Ausdruck, dass der neue Bolide wesentlich besser sei als dessen Vorgänger.

Chef-Ingenieur Steve Farrell schloss sich nach dem ersten Testtag Panis Meinung an: "Es ist gut am ersten Tag mit dem neuen Auto fahren zu können und es lief fast alles genau nach Plan. Natürlich haben die Testfahrten gerade erst einmal begonnen und dies war nur ein Shakedown, wenn man jedoch bedenkt, dass das Auto noch in der frühen Entwicklungsphase steckt, so können wir mit unserer bisher geleisteten Arbeit wirklich zufrieden sein", äußerte sich Farrell zwar ebenfalls optimistisch, jedoch auch mit einer Portion vor verfrühtem Optimismus warnender Skepsis. "Wir haben aber auch das 2001er-Auto eingesetzt. Nicht nur weil wir Vergleichsdaten sammeln, sondern weil wir dort auch Entwicklungsarbeiten für den 004 vornehmen. Darüber hinaus führen wir mit dem alten Auto auch Reifen- und Bremsentests durch. Anthony leistet wirklich gute Arbeit", lobte der Chef-Ingenieur den Testpiloten für dessen Einsatz.

Oastler ist so weit mit dem Boliden und Honda mit dem neuen Motor zufrieden

Engineering Direktor Malcolm Oastler, der den BAR004 konstruierte, war ebenfalls beim Shakedown in Barcelona vor Ort.

"Wir hatten einen wirklich guten Tag. Es war die erste Dienstfahrt des neuen Autos und alles schaut positiv aus. Wir haben natürlich noch eine Menge Arbeit vor uns, allerdings sieht es so aus, als ob alles zusammenpasst. Wir sehen der neuen Saison optimistisch entgegen", kommentierte der Australier den Testtag.

Wie hinlänglich bekannt ist, arbeitet British American Racing nicht nur auf dem Motoren- sondern auch auf dem Chassis-Sektor eng mit dem japanischen Hersteller Honda zusammen. Gestern richtete sich das Hauptaugenmerk der Japaner aber nicht auf das Sammeln von Chassis-Daten, sondern ganz auf den neuen RA002E-Motor, welcher in Barcelona die ersten Kilometer außerhalb der über den Winter genutzten Teststände lief.

Shuhei Nakamoto, Renn- und Test-Team-Manager von Honda Racing Development, war auf Grund des problemlosen Tages ebenfalls happy: "Insgesamt ist es ein guter Tag gewesen. Wir haben einige nützliche Daten des RA002E-Motors sammeln können. Wir glauben, dass wir unser Potenzial schon gut einschätzen können und wissen wie sich dieses zu unseren Zielen verhält."