• 17.04.2018 15:36

  • von Norman Fischer & Adam Cooper

Paddy Lowe mahnt bei Haas-Modell zur Vorsicht

Williams' Technikchef Paddy Lowe hat kein Problem mit dem Kundenmodell von Haas, warnt andere Neueinsteiger aber, sich diesen Weg vorher genau zu überlegen

(Motorsport-Total.com) - Der Höhenflug von Haas hat in dieser Formel-1-Saison für eine Menge Wirbel gesorgt. Der Rennstall war in Australien plötzlich als vierte Kraft unterwegs, wird dafür aber auch argwöhnisch betrachtet. Denn die Zusammenarbeit mit Ferrari geht über das übliche Maß hinaus: Die Amerikaner beziehen so viele Teile wie möglich von der Scuderia und arbeiten auch in anderen Feldern eng zusammen.

Titel-Bild zur News: Paddy Lowe

Paddy Lowe würde sich ein Haas-Modell vorher gründlich überlegen Zoom

Besonders Force India witterte bei Haas schon einen Regelverstoß, doch Williams-Technikchef Paddy Lowe kann einen solchen nicht erkennen: "Sie haben für ein Formel-1-Team ein neues Modell verfolgt. Dieses Modell ist soweit ich weiß rechtmäßig. In der Vergangenheit ging das nicht, jetzt aber schon", sagt der Brite.

Lowe zollt dem Haas-Team Respekt, weil sie es geschafft haben, innerhalb von zwei Jahren so weit nach vorne zu kommen. Doch angesichts der Hilfe von Ferrari ist er etwas überrascht, dass es so lange gedauert hat. "Sie haben schon bei ihrem Einstieg eine Menge Hilfe bekommen, um das Team aufzubauen", sagt er.

Durch die lascheren Regeln in der Zusammenarbeit sind auch potenziellen Neueinsteigern Tür und Tor geöffnet, dasselbe Modell wie Haas zu wählen, doch Lowe warnt davor: "Jedes neue Team muss ein Auge darauf haben und selbst entscheiden, ob es die Effekte und Struktur bringt, die man langfristig im Sport haben möchte."

Denn Haas ist so in gewisser Weise von Ferrari abhängig und besitzt nicht etwa die Strukturen eines echten Rennteams wie Williams oder Force India. "Die Formel 1 ist aber eine Konstrukteursmeisterschaft, und wir müssen uns dessen bewusst sein", mahnt Lowe.