P9 und P12 in Silverstone: Was ist mit der Aston-Martin-Pace passiert?

Nach einem durchwachsenen Qualifying in Spielberg fällt Aston Martin in Silverstone sogar noch weiter zurück - Fernando Alonso möchte aber nicht in Panik verfallen

(Motorsport-Total.com) - Aston Martin hat ausgerechnet beim Heimrennen zum ersten Mal in der Formel-1-Saison 2023 die ersten drei Startreihen verpasst - und zwar deutlich. Nachdem man in den neun Qualifyings zuvor immer mindestens ein Auto in die Top 6 gebracht hatte, kam man in Silverstone nicht über P9 und P12 hinaus.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso beim Formel-1-Rennen in Silverstone 2023

Fernando Alonso ist mit dem Qualifying in Silverstone nicht zufrieden Zoom

"Natürlich ist man mit P9 und [P12] nie zufrieden", gesteht Fernando Alonso und erklärt, es sei "nicht das stärkste Qualifying für das Team bislang" gewesen. Gleichzeitig wisse er aber auch nicht wirklich, "wo wir etwas besser sein können", grübelt er.

Mit anderen Worten: Viel mehr wäre nicht drin gewesen, sein eigener neunter Platz war heute fast das Maximum. In Q3 wären "vielleicht [noch] ein Zehntel, anderthalb Zehntel" drin gewesen, sodass er Alexander Albon im Williams noch hätte schlagen können.

"Aber mehr als P8 oder so war nicht möglich", stellt Alonso klar. Der Spanier erklärt, nach Barcelona und Spielberg, wo er am Samstag die Plätze neun und sieben belegt hatte, sei man im Qualifying in Silverstone erneut "nicht konkurrenzfähig" gewesen.

"Alle drei [Strecken] scheinen sich in gewisser Weise zu ähneln, was die Charakteristik angeht. Wir müssen das also verstehen", grübelt er, und Mike Krack erklärt, es sei "eine der herausforderndsten Qualifyingsessions des bisherigen Jahres" gewesen.

Negativtrend "ein bisschen streckenspezifisch"

Der Teamchef gesteht ebenfalls, man habe nicht die Pace gehabt, "um heute um die Toppositionen kämpfen zu können." Er betont: "Wir müssen uns die Dinge anschauen, verstehen, wo wir mehr Performance erzielen können, und diese Erkenntnisse in die Zukunft mitnehmen."

Alonso selbst ist sich unsicher, ob Aston Martin einfach die Strecke nicht liege, oder ob anderen Teams durch Updates vorbeigezogen seien. "Ich denke, beides spielt eine Rolle", grübelt er und erklärt, Teams wie McLaren hätten "ohne Frage" Fortschritte mit ihren Updates gemacht.


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"Sie waren sehr schnell. Sie verdienen ihre Position", sagt Alonso über sein Ex-Team und erklärt: "Sie waren schnell und verbessern sich. Es freut mich also für sie. Aber warten wir mal morgen und vor allem die nächsten paar Rennen ab."

"Ich glaube, McLaren war auch im vergangenen Jahr in Österreich und Silverstone sehr schnell", so Alonso, der vermutet, dass die zuletzt eher schwächeren Ergebnisse "auch ein bisschen streckenspezifisch" seien. Deswegen dürfe man nun nicht in Panik verfallen.

Warum schied Alonso fast schon in Q1 aus?

"Vor zwei Rennen in Kanada waren wir sehr stark und haben um den Sieg gekämpft", erinnert er und erklärt, vor den beiden letzten Rennen vor der Sommerpause in Budapest und Spa müsse man einen "Reset" machen "und schauen, wo wir stehen."

"Abgerechnet wird in Abu Dhabi", erinnert der zweimalige Weltmeister, der am Samstag um ein Haar sogar bereits in Q1 ausgeschieden wäre. Das hatte allerdings nichts mit der Pace, sondern mit einer riskanten Strategie von Aston Martin zu tun.


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Denn als 3:11 Minuten vor dem Ende der Session die rote Flagge gezeigt wurde, lag Alonso auf Rang zwei hinter Max Verstappen. Das Team fühlte sich damit relativ sicher. "Wir fuhren daher [beim letzten Versuch] wieder mit einem Reifensatz raus, der vier Runden alt war", verrät Alonso.

Die Konsequenz war, dass sich andere Piloten auf neuen Reifen deutlich mehr verbessern konnten als Alonso. Als 15. schaffte der Spanier den Cut am Ende nur hauchdünn. Sergio Perez war als 16. lediglich 0,019 Sekunden langsamer als Alonso und schied damit aus.

Stroll in Q2 ohne neue Reifen

Es sei eine "mutige Entscheidung" gewesen, "um zwei Sätze für Q3 zu haben", erklärt Alonso. "Es hat funktioniert", betont er und erklärt: "Manchmal muss man etwas riskieren, wenn man später eine Belohnung haben will. Und dieses Mal hatten wir Glück."

Am Sonntag erwartet er nun von Startplatz neun aus ein "defensives Rennen", bei dem es lediglich darum gehen, "einige Punkte" mitzunehmen. Noch deutlich schwieriger dürfte die Aufgabe im Rennen für den Teamkollegen werden, der nur von Startplatz zwölf kommt.

"Im Qualifying wäre heute mehr drin gewesen", sagt Stroll und erklärt: "Die rote Flagge zwang uns, in Q1 einen dritten Reifensatz zu verwenden, was bedeutete, dass wir in Q2 keinen neuen Reifensatz hatten, was uns im Vergleich zu den anderen ins Hintertreffen brachte."

Übrigens: Auch im Rennen brachte Aston Martin in dieser Saison bislang immer mindestens ein Auto in die Top 6. Das Qualifying hat gezeigt, dass es in Silverstone keinesfalls ein Selbstläufer ist, diese Serie fortzusetzen.

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