• 02.04.2007 16:08

  • von Marco Helgert

Ohne Traktionskontrolle kaum Änderungen?

Die erneute Verbannung der Traktionskontrolle sei ein logischer und nachvollziehbarer Schritt, in den Rennen würde man davon aber wenig sehen

(Motorsport-Total.com) - Seit die Traktionskontrolle in der Formel 1 wieder Einzug feiern durfte, besteht Kritik an dieser Regelung. Dem Fahrer würde damit Arbeit abgenommen, die er besser selbst machen sollte. Gerade Formel-1-Neulinge würden mit den Boliden viel besser zurechtkommen, sie müssten einfach nur am Kurvenausgang das Gaspedal durchtreten - eine Erfahrung, die Ex-Formel-1-Pilot Christian Danner am Steuer eines Super Aguri SA06 am eigenen Leib erleben konnte.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Trotz "wheelspin" auch künftig keine bessere Action auf der Strecke?

Ab 2008 soll die Traktionskontrolle mit der Einführung einer Standardelektronik nun endgültig verschwinden. Sam Michael, Technischer Direktor bei Williams, warnt jedoch schon einmal vorab: Viel ändern würde sich dadurch nicht. "Die Fahrer müssen mit dem Gas vorsichtiger umgehen", erklärte er 'autosport.com'. "Sie müssen es erst wieder lernen."#w1#

"Aber der Rennsport wird nicht großartig anders sein", fuhr er fort. "Vielleicht wird es ein paar mehr Fehler geben und die Fahrer müssen verstärkt auf ihre Hinterreifen achten. Aber ich wäre ehrlich gesagt überrascht, wenn es wesentlich aufregender wäre als zuvor." Die Umstellungen in den Teams wären jedoch groß, denn die Traktionskontrolle ist nach Jahren ein integrativer Bestandteil eines Autos.

Dennoch steht auch Michael dem Verbot positiv gegenüber. "Derzeit geht alles automatisch - der Fahrer steigt einfach voll auf das Gaspedal. Da benötigt man momentan keine Finesse, da die Elektronik einem alles abnimmt. Mit der Einführung der Standardelektronik ergibt es einen Sinn, sich von der Traktionskontrolle zu lösen."

Gerade durch die standardisierten Bauteile sei auch ein Umgehen des Verbots schwieriger. "Zudem hat die FIA noch Zugriff auf alle Daten des Autos, es wäre also schwieriger als in der Vergangenheit", so Spykers Cheftechnologe Mike Gascoyne. "Aber man sollte niemals nie sagen!"