• 10.07.2010 17:58

  • von Marco Helgert

Nur Red Bull schneller als Ferrari

Fernando Alonso startet als Dritter in Silverstone, Felipe Massa als Siebter - Ferrari freut sich über den Leistungssprung der vergangenen Wochen

(Motorsport-Total.com) - Nachdem man schon in Valencia stark aufgeigen, es im Rennen aber nicht umsetzen konnte, ist Ferrari auch in Silverstone wieder gut bei der Partie. Fernando Alonso fuhr auf den dritten Startplatz - nur die beiden Autos von Red Bull stehen noch vor ihm, wenngleich mit großem Abstand. Felipe Massa hatte wie schon am gesamten Wochenende mehr Mühen und startet das Rennen als Siebter.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso nutzte alles, was der Ferrari F10 hergab

"Wir wussten, dass auf diesem Streckentyp Red Bull außer Reichweite sein würde, aber wir führen den Rest an", so Alonso. "Uns ist aber bewusst, dass wir stärker werden müssen. Dennoch war es gut, dieses positive Anzeichen zu haben. Dank der Arbeit in den vergangenen Wochen haben wir das geschafft. Im letzten Versuch geriet ich in Verkehr - es könnte Michael Schumacher gewesen sein. Aber selbst mit freier Strecke hätte ich den Startplatz nicht mehr verbessert,"#w1#

"Bis jetzt lief das Wochenende gut, aber wir müssen den Teil, der zählt, überstehen: das Rennen", so der Spanier. "Wir müssen versuchen, auf das Podest zu kommen, denn wir brauchen viele Punkte. Wir müssen auch versuchen, zumindest etwas Druck auf zumindest einen Red Bull auszuüben, damit sie nicht immer einfach zum Sieg fahren. Wir haben hier schon an zwei Tagen gesehen, wie leicht man hier durch kleine Fehler wertvolle Zeit verlieren kann."

Massa wiederum konnte das volle Potenzial des F10 nicht nutzen. "Ich bin zufrieden mit der Leistung meines Autos. Aber leider hatte ich Mühe, auf der ersten Runden mit neuen Reifen genug Grip zu bekommen. Besonders im letzten Qualifyingteil war das offensichtlich. Hier trat das auf, was wir schon aus Melbourne und in gewisser Weise auch aus Barcelona kennen. Das ist schade, denn ich hätte besser abschneiden können."

"Ich bleibe für das Rennen zuversichtlich", so der Brasilianer. "Gestern, als ich mit viel Benzin fuhr, konnten wir eine gute Pace gehen. Ich hoffe, dass das morgen noch viel besser sein wird. Ich möchte mich von meiner Startposition aus verbessern, auch wenn ich weiß, dass das nicht einfach wird. Leider bietet die Strecke auch trotz der Umbauten kaum Überholmöglichkeiten."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Großbritannien, Samstag


Am Morgen gab es bei Alonso noch ein Problem mit dem Auto. "Es gab ein Wasserleck durch eine undichte Leitung, aber das war schnell repariert", so Chefingenieur Chris Dyer. "Damit konnte er aber nicht mehr mit den weichen Reifen waren. Am Startplatz hätte das nichts geändert. Fernando hat das heute toll gemacht. Bei Felipe gelang das nicht gleichermaßen, weil er nicht genug Grip hatte. Ansonsten hätte er weiter vorn stehen können."

"Wir wussten, dass Red Bull hier stark sein würde, aber sind zufrieden, dass wir vor den anderen Gegnern stehen", fuhr er fort. "Beide Fahrer starten auf der sauberen Streckenseite. Wir hoffen, dass wir schon beim Start Plätze gutmachen können. Vielleicht geht es mit einer guten Strategie noch weiter nach vorn. Mit den Reifen sollte es jedenfalls hier keine Probleme geben."

Auch Teamchef Stefano Domenicali war recht zufrieden. "Fernando hatte ein tolles Qualifying, der nutzte das gesamte Potenzial des Autos", erklärte er. "Felipe hätte weiter vorn stehen können, aber auch seine Chancen auf ein gutes Rennen sind noch gegeben. Wir wollen morgen auf das Podest. Wir starten hinter den unantastbar aussehenden Red Bulls. Aber in diesem Jahr war unser Auto schon einige Mal im Rennen stärker als im Qualifying."

"Wichtig wird sein, einen guten Start zu haben, und die Zuverlässigkeit wird wie immer ein Schlüsselfaktor sein", so der Italiener weiter. "Im Qualifying sieht man für gewöhnlich das Leistungspotenzial des Autos. Und es ist ermutigend, dass sich die Arbeit der vergangenen Wochen gerade auf einem Kurs, der unserem Auto nicht entgegenkommt, bezahlt macht. Wir müssen das nun in Ergebnisse umsetzen."