Nur Formel 1 und ChampCars für Verstappen interessant

Routinier Jos Verstappen hat noch lange nicht genug vom Motorsport, hat im Moment aber noch nichts Handfestes für 2005 an der Angel

(Motorsport-Total.com) - Christijan Albers hat seinen Minardi-Vertrag bereits in der Tasche, doch sein niederländischer Landsmann Jos Verstappen, eigentlich das nationale Formel-1-Aushängeschild bei den "Oranjes", steht auch am letzten Tag des Jahres 2004 noch ohne gesicherte Zukunft da. Dennoch gibt es für ihn nur zwei Optionen: Formel 1 oder ChampCars.

Titel-Bild zur News: Jos Verstappen

Jos Verstappen hat nur recht geringe Chancen, 2005 in der Formel 1 zu fahren

Der 32-Jährige verweilt derzeit mit seiner Frau Sophie und seinen beiden Kindern Max und Victoria in Österreich, wo er beim Skilaufen Angenehmes mit Training verbindet. Dabei gab er zu, dass er noch "keine Ahnung" hat, was er 2005 machen wird, "aber das heißt nicht, dass ich die Hoffnung aufgegeben habe. Im Gegenteil, ich will nur nicht noch ein Jahr wie 2004." Vor zwölf Monaten wollte Verstappen ja unbedingt weg von Minardi, stand dann letztendlich aber mit leeren Händen da.#w1#

Ob Formel 1 oder ChampCars: "Geld regiert die Welt"

"Geld regiert die Welt", sagte er zu seinen derzeitigen Chancen. "Im Moment führen wir Gespräche, wir sind sehr im Stress." Und wer ist "wir", Jos? "Harry Muermans und natürlich Huub Rothengatter", entgegnete der Ex-Teamkollege von Michael Schumacher. Bei Muermans handelt es sich um einen niederländischen Geschäftsmann, der seine Karriere seit Jahren unterstützt, bei Rothengatter um einen ehemaligen Formel-1-Piloten, der gleichzeitig sein Manager ist.

"In den Medien wird viel geschrieben, aber das hat nichts zu sagen", so Verstappen. "Leider hat es für die vergangene Saison nicht geklappt, aber wir arbeiten hart und wir sitzen nicht am kurzen Ast. Unser Fokus liegt natürlich auf der Formel 1, aber wir haben auch Kontakte zu Verantwortlichen in der ChampCar-Serie aufgebaut. Was das angeht, haben wir unseren Horizont erweitert." Nur: "Auch bei den ChampCars läuft nichts ohne Geld."

"Jedenfalls will ich 2005 Rennen fahren, ganz egal wie. Es gibt noch genug Möglichkeiten, einen Platz auf Top-Niveau zu ergattern. Das Gesamtbild muss einfach passen - das Team, das Auto, vor allem aber das Geld. Letzteres ist in Arbeit. Wir sind sehr guter Dinge, das sind wir immer", ergänzte er. In der Formel 1 sieht er "fünf freie Plätze", wobei eigentlich nur noch Jordan für ihn in Frage kommt - BMW-Williams und Red Bull Racing sind kein Thema, Minardi hat bereits einen Niederländer.

Chancen in Amerika besser als in der Formel 1

Die Königsklasse scheint damit mehr oder weniger vom Tisch zu sein, weshalb sich Verstappen immer mehr für eine US-Karriere begeistern kann: "Verglichen mit der Formel 1 hat man bei den ChampCars weniger Einfluss auf das Auto, was Aerodynamik und Setup angeht. Dafür ist der Abstand zur Spitze geringer, wenn man in keinem Top-Team ist. Man kann auch gewinnen, wenn man nicht für eines der besten Teams fährt, weil sich die Autos ähnlicher sind."

Die Nachricht, dass Albers kommende Saison für Minardi fahren wird, nahm er übrigens erfreut zur Kenntnis: "Es sind gute News für den niederländischen Motorsport, dass ein Niederländer in der Formel 1 dabei ist. Auch für den niederländischen TV-Sender 'SBS6' kann das nur gut sein. Paul Stoddart ist ein fantastischer Kerl und Minardi ist ein Team, für das und mit dem man sehr gerne arbeitet", wünschte er seinem Landsmann abschließend viel Glück.