• 28.09.2008 09:39

  • von Fabian Hust

Nur einer will den Spezifikations-Motor

Von der Idee, die Konstruktion der Formel-1-Motoren genau zu definieren, ist im Moment lediglich ein Team begeistert

(Motorsport-Total.com) - Ursprünglich war angedacht, dass es in der Formel 1 in der Saison 2013 eine neue Motoren-Formel geben wird. Sollten die Hersteller zustimmen, könnte es jedoch schon 2011 dazu kommen. Der Hubraum könnte dabei auf 1,4 Liter halbiert werden, mehr Leistung soll durch die Wiedereinführung von Turbolader erzeugt werden. Damit wäre man mit den Motoren näher an der Serie dran.

Titel-Bild zur News: Max Mosley (FIA-Präsident)

FIA-Präsident Max Mosley will die Motoren von der FIA konstruieren lassen

Während sich die Hersteller bisher an bestimmte Bedingungen halten müssen, den Motor jedoch selbst konstruieren dürfen, soll in Zukunft nach dem Willen von FIA-Präsident Max Mosley der Automobilweltverband den Motor konstruieren, der von den Herstellern dann nur noch gebaut wird.#w1#

Von dieser Idee ist nach Informationen des Fachmagazins 'auto motor und sport' jedoch bisher nur Renault begeistert. Das verblüfft nicht, schließlich hinken die Franzosen eigenen Angaben zufolge in Bezug auf die Motorleistung der Konkurrenz hinterher. Und da die Entwicklung der Motoren eingefroren wurde, sieht man keine Möglichkeit, wieder Boden auf die Gegner gutzumachen.

"Im Ernstfall könnten sich auch einige Privatteams dafür begeistern, je nachdem, bei welchem Hersteller sie einkaufen", so Honda-Teamchef Ross Brawn. In der Tat dürfte Red Bull Racing als Renault-Kunde ebenfalls Interesse daran haben, dass sich an der Motoren-Front etwas tut, während die Ferrari-Kunden Scuderia Toro Rosso und Force India mit dem Status quo zufrieden sein dürften.

Für eine Regeländerung mit einer Vorlaufzeit von zwei Jahren müssen mindestens 70 Prozent der Beteiligten dafür stimmen. Dies ist die erste Härteprobe der Hersteller-Vereinigung 'FOTA': "Wenn wir uns da auseinander dividieren lassen, dann ist unsere Vereinigung gleich wieder beerdigt", so Brawn. Insider unken bereits, dass genau dies die Absicht von FIA-Präsident Max Mosley ist, dem die starke Vereinigung nicht ins Konzept passt.

Die 'FOTA' trifft sich in Singapur mehrmals, um über alternative Vorschläge zu diskutieren, mit denen man Mosley zufrieden stellen möchte. Denkbar sind nach Informationen des Fachmagazins Einheitsgetriebe von X-trac, Motorenlaufzeiten von drei bis vier Rennen statt bisher zwei Grands Prix, Aufhängungskomponenten aus Stahl, einheitliche Radträger und Bremsanlagen sowie ein Einsatz eines Chassis über zwei Jahre.