• 08.06.2001 12:57

  • von Marcus Kollmann

Nur bei konkurrenzfähigen Auto wird Villeneuve bleiben

Craig Pollock hat erklärt, dass man Villeneuve nur mit einem konkurrenzfähigen Paket im Team halten kann

(Motorsport-Total.com) - British American Racing befindet sich dieses Jahr in seiner dritten Formel-1-Saison. Nach zahlreichen Problemen und technischen Defekten im ersten Jahr, bekam das Team bekanntlich durch die Zusammenarbeit mit Motorenpartner Honda in seiner zweiten Saison erstaunlich gut die Kurve. Im zweiten Jahr der Kooperation mit Honda und in der für das Team dritten Saison in der Formel 1, hat es bislang den Anschein, als würde man das Vorjahresergebnis in Sachen Gesamtanzahl an Punkten erneut verbessern können.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Noch ist Jacques Villeneuve nicht am Ziel mit BAR angelangt

Craig Pollock, einst nur Manager von Jacques Villeneuve, mittlerweile BAR-Teammanager und somit Chef seines Freundes, weiß, dass der Wettkampf untereinander der Formel-1-Teams stetig zunimmt und man deshalb weitere Fortschritte machen muss. Vor allem auch deshalb, wenn man den Kanadier im Team halten will: "Ich kümmere mich mittlerweile nicht mehr um Jacques Karriere, denn er ist 30 Jahre alt und trifft seine Entscheidungen selbst. Wenn er der Meinung ist, dass er nicht das Material zur Verfügung hat mit dem er in den Rennen kämpfen kann, dann wird er seine Entscheidung ganz allein treffen", sagt der Schotte über die Arbeitssituation zwischen ihm und seinem früheren Schützling, die oftmals noch für Verwirrung sorgt, da nie ganz klar ist, welchen Einfluss Pollock auf Villeneuve hat und wie dieser sicher wiederum beeinflussen lässt, oder wovon er sein Bleiben in letzter Instanz abhängig macht.

Wie mittlerweile bekannt, so hat Villeneuve mit dem BAR-Team einen Vertrag, der es ihm im Fall, dass man nicht Dritter in der Konstrukteurswertung wird, freistellt den Rennstall zu verlassen. Dies ist aber derzeit relativ unwahrscheinlich, auch wenn BAR das vertraglich fixierte Ziel nicht erreichen sollte, da Villeneuve zuletzt erklärte, er wolle das Team an die Spitze führen und sehe, dass sich seine Arbeit der letzten Jahre langsam aber sich auszuzahlen beginne.

In der Tat ist der Wettkampf untereinander der Formel-1-Teams in diesem Jahr größer, als er es noch im letzten Jahr der Fall war. BAR-Teammanager Pollock äußerte, dass man um Dritter in der Weltmeisterschaft zu werden, erst einmal Williams schlagen und dann auch noch vor Jordan stehen müsse: "Momentan sind wir hinter Jordan und hinter Williams, wenngleich ich überzeugt bin, dass unser Auto konkurrenzfähig genug ist, um damit unser Ziel zu erreichen. Wir versuchen es ständig weiter zu verbessern. Das ist schließlich unsere Aufgabe. Wir müssen unseren Fahrern ein konkurrenzfähiges Auto geben, aber wir sind auch noch ein ziemlich junges Team, welches gerade mal seine dritte Saison in der Formel 1 absolviert."

Kämpfte man in den Anfangstagen noch gegen Teams wie Minardi, Prost und Arrows, so läuft der Wettkampf jetzt zwischen BAR, Mercedes, BMW und Ferrari ab, findet Pollock, der überzeugt ist, dass es nicht nur für sein Team und Jordan härter geworden ist, sondern insgesamt für alle Beteiligten: "Wir müssen die Frage, ob wir denn gute Arbeit geleistet haben, ganz einfach durch kontinuierliche und gute Arbeit geben. Ich denke, dass wir unsere Sache bisher ganz gut gemacht haben, denn schließlich sind wir in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum weit nach vorne gekommen."

Wenngleich dies auch zutrifft, so erklärte der Schotte abschließend, dass man trotz guter Arbeit, die derzeit noch nicht ausreichend gut ist, um auch die größeren Teams schlagen zu können, ständig bedacht ist Fortschritte zu machen, denn schließlich ist es auch des in Brackley beheimateten Teams Ziel, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen.