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"Nulltarifpilot" Frentzen: Kontakt zu Toyota steht
Frentzen weiß, dass Arrows vor dem Aus steht, erste Angebote und Gespräche gibt es von und mit Jordan und Toyota
(Motorsport-Total.com/sid) - Der eine sitzt fest im Sattel, der andere steht vor dem dritten Teamwechsel in etwas mehr als einem Jahr: Die beiden Mönchengladbacher Nick Heidfeld und Heinz-Harald Frentzen gehen in der Formel 1 völlig andere Wege. Während "Quick Nick" auch 2003 für das Schweizer Sauber-Team fährt, wenn der Rennstall nach dem Grand Prix in Spa am 1. September noch unter den ersten Sechs der Konstrukteurs-WM steht, ist für Frentzen nicht mal der Rest dieser Saison beim hochverschuldeten Arrows-Team gesichert. "Es gibt keine Garantie, dass wir weiterfahren können", erklärte der 35-Jährige am Rande des Großen Preises von Deutschland in Hockenheim.

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Heinz-Harald Frentzen sitzt 2003 vielleicht nicht mehr im Arrows
Arrows hat angeblich 100 Millionen Euro Schulden und suchte in den vergangenen Monaten einen Käufer. Frentzen soll in der gesamten Saison noch kein Geld von Teamchef Tom Walkinshaw bekommen haben. Dennoch verteidigt er seinen Arbeitgeber: "Das Team ist in einer schwierigen Situation." Doch "HHF" denkt an Abschied - und hat auch Interessenten. Vor allem sein Ex-Teamchef Eddie Jordan, der ihn noch vor Jahresfrist per Fax auf die Straße gesetzt hatte, und Toyota buhlen um die Dienste des WM-Dritten von 1999, wobei Frentzen anscheinend zu den in Köln sitzenden Japanern tendiert.
"Das ist ein interessantes Team mit sympathischen Leuten. Ich könnte mir vorstellen, dort zu fahren. Es hat auch schon Kontakte gegeben", sagte Frentzen. Die Japaner, mit einem großzügigen Budget ausgestattet, suchen für ihr zweites Formel-1-Jahr einen starken Nachfolger für den Schotten Allan McNish. "Vielleicht gibt es eine Entscheidung bis zum nächsten Vollmond", meinte Frentzen vielsagend. Das würde zum Toyota-Zeitplan passen, da die Japaner bis Ende August ihre neuen Fahrerpaarung bekannt geben wollen.
Der Rückkehr zu Jordan stehen vor allem Teamchef Eddie Jordan und ein Rechtsstreit um 7,5 Millionen Euro im Weg. "Das Team ist schon interessant, und mit Eddie Jordan muss ich ja nicht arbeiten", sagte Frentzen zwar. Aber zumindest verhandeln. Jordans deutscher Hauptsponsor würde allerdings gerne wieder einen deutschen Fahrer in der "Postkutsche" sehen. Angeblich will man Jordan auch bei einem Motoren-Deal mit Ford unter die Arme greifen.
"Wenn man bezahlt, kann man auch Motoren bekommen. Wir können zwei Teams ausrüsten", sagte dazu Jaguar-Sportchef Niki Lauda, der gleichzeitig Chef der Ford-Motorentochter Cosworth ist. Zurzeit fährt Frentzen bei Arrows mit diesen Triebwerken.
Derartige Probleme hat Nick Heidfeld nicht. "Es ist zwar noch nicht ganz perfekt, aber ich gehe davon aus, dass ich auch nächstes Jahr bei Sauber fahre", sagte der 25-Jährige: "Ich fühle mich dort wohl, die Leistung des Teams stimmt."
2001 war Sauber als Vierter "Best of the Rest" der Formel 1. In dieser Saison verlor man einen Platz an das Werksteam Renault, liegt aber weiter vor Jordan und BAR. Selbst wenn Sauber bis Spa auf Rang sieben zurückfallen würde, hieße das nicht, dass Heidfeld dem Team nach zwei Jahren den Rücken kehrt. "Dann müsste allerdings neu verhandelt werden", sagte sein Manager Werner Heinz.

