Nürburgring: Vorverkauf für Formel 1 hat angezogen

(Motorsport-Total.com/sid) - Der neue Formel-1-Vertrag bis 2009 ist noch ganz frisch, langfristig will der Nürburgring aber unabhängiger von der Königsklasse des Motorsports werden. Am Mittwoch stellte Nürburgring-Geschäftsführer Walter Kafitz unter anderem gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck die Vision der Erlebnisregion Nürburgring vor.

© DaimlerChrysler

Der Nürburgring lockt in diesem Jahr mit preisgünstigeren Karten

Bis Ende des laufenden Jahrzehnts sollen insgesamt 170 bis 200 Millionen Euro in einen Erlebnis-Boulevard, ein neues Hotel und ein Feriendorf, Sporthallen, Präsentationsflächen sowie einen Golf- und Wellness-Park rund um die Traditionsrennstrecke investiert werden. Öffentliche Zuschüsse sollen nicht in Anspruch genommen werden.#w1#

"Die Hauptsache am Nürburgring wird auch im nächsten Jahrzehnt der Motorsport sein. Aber niemand kann prognostizieren, wie die Entwicklung in der Formel 1 weiterläuft, ob nicht irgendwann Staaten mit so vielen Dollars kommen, dass man keine Zuschauer mehr an den Strecken braucht", sagte Kafitz.

Im Moment sichert die Formel 1 allein die Hälfte des Jahresumsatzes der Nürburgring GmbH. Der gesamten Eifelregion bescheren Michael Schumacher und Co., die am Pfingstwochenende (28. bis 30. Mai) beim Großen Preis von Europa wieder auf dem Ring um WM-Punkte fahren, rund 60 Millionen Euro Umsatz und eine Nettowertschöpfung von 10 Millionen pro Jahr.

Die Nürburgring-Macher haben die Zeichen der Zeit erkannt und für Schumachers Heimspiel einige preisgünstigere Pakete geschnürt - mit Erfolg. In den letzten Wochen sind allein 20.000 neue Kartenbestellungen eingegangen. Am Donnerstag kann der Fan für 20 Euro einen Formel-1-Schnuppertag erleben. Tickets für das freie Training am Freitag kosten lediglich 29 Euro, für den Samstag mit der Qualifikation der Formel 1 und den Rennen der Formel 3000 und der Formel BMW nur 59 Euro.

Mit der geplanten Erlebnisregion will sich der Nürburgring ein neues zusätzliches Standbein schaffen. Rund 20 Prozent der Investitionen will die GmbH selbst tätigen, für den Rest sollen private Investoren und externe Betreiber gewonnen werden. In den letzten zehn Jahren hat der Nürburgring bereits 100 Millionen Euro unter anderem in die Modernisierung der Grand-Prix-Strecke und der Boxenanlage, die Erlebniswelt und zwei Fahrsicherheitszentren investiert.

Insgesamt sollen durch das Projekt 500 zusätzliche Arbeitsplätze direkt und 2500 weitere als mittelbare Folge geschaffen werden. Die Besucherzahlen der Anlage sollen von heute 2 auf 2,5 Millionen pro Jahr steigen.