• 19.07.2007 14:34

Nürburgring: Hamilton im Schumacher-Land

Lob von allen Seiten für Lewis Hamilton: Michael Schumacher schaltet wegen ihm den Fernseher ein, für Bernie Ecclestone ist er WM-Favorit

(Motorsport-Total.com/sid) - Die Herzen der Fans hat Lewis Hamilton im Sturm erobert, jetzt will er auch das Schumacher-Land Deutschland verzaubern. Und das mit dem Segen des früheren Dominators: "Was er zeigt, ist sehr beeindruckend. Lewis ist einer, für den es sich lohnt, den Fernseher einzuschalten", sagte der zurückgetretene Rekordweltmeister Michael Schumacher der 'Bild'-Zeitung.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton liegt in der Fahrer-WM zu Halbzeit voll auf Kurs

Auf dieses Lob ist Hamilton vor dem Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring am Sonntag stolz: "Es ist schön, so etwas von ihm zu hören. Ich habe ihn ein paar Mal getroffen. Es gibt dir einen großen Schub, so etwas von jemandem zu hören, den man so lange im Fernsehen verfolgt hat", meinte der 22-jährige Engländer.#w1#

Jüngster Fahrer mit der WM-Führung

Der möglicherweise beste Neuling aller Zeiten stand in seinen ersten neun Formel-1-Rennen immer auf dem Podium und feierte dabei auch zwei Siege. Als jüngster Fahrer aller Zeiten übernahm er die Führung in der WM-Wertung, in der er zwölf Punkte Vorsprung (70:58) vor seinem McLaren-Mercedes-Teamkollegen Fernando Alonso hat, der immerhin der amtierende Weltmeister ist.

Druck verspürt Hamilton durch diese neue Situation aber nicht - im Gegenteil: "Bei meinem ersten Rennen war der Druck viel größer. Ich hatte ja 13 Jahre auf diesen Moment hingearbeitet. Dort keine Fehler zu machen und zu wissen, dass dieses Rennen vielleicht auch alles zerstören kann, das war Druck. Dagegen bin ich jetzt richtig entspannt", erklärte er.

Dass in der Endphase dieser WM-Saison, in der neben den beiden Silberpfeil-Piloten auch das Ferrari-Duo Kimi Räikkönen (53 Punkte) und Felipe Massa (51) noch um Siege und den Titel kämpft, vielleicht die Erfahrung den Ausschlag geben könnte, wie Alonso meint, sieht auch Hamilton so. Allerdings ist er überzeugt, dass seine Erfahrung dafür schon groß genug ist.

"Ich fahre seit 13 Jahren Rennen. Meisterschaften angeführt habe ich schon oft in meinem Leben. Ich weiß, wie man damit umgeht", sagte der Brite, der wegen seiner Hautfarbe oft mit US-Golfstar Tiger Woods verglichen wird.

Hamilton will vor allem Punkte sammeln

Attackieren und auf Sieg fahren will er auch in den nächsten Rennen, ohne das letzte Risiko einzugehen wie vielleicht noch zu Beginn der Saison: "Wichtig ist jetzt, dass man konstant bleibt und Punkte sammelt."

Dass Hamilton vielleicht der jüngste Weltmeister aller Zeiten wird, hält Formel-1-Boss Bernie Ecclestone für durchaus möglich: "Mathematisch hat er die besten Chancen", sagte der Brite, der seinen jungen Landsmann vor allem für sehr intelligent hält.

Trotz des Erfolges bleibt Hamilton mit beiden Beinen auf dem Boden und erinnert sich gerne an seine Wurzeln im Kart. So wie am Donnerstagmorgen, als er zehn Kindern zwischen zehn und zwölf Jahren einige Tipps und Autogramme gab: "Kartfahren ist die perfekte Grundlage. Ohne das wäre ich nicht da, wo ich bin", sagte er.