• 03.04.2009 21:12

  • von Fabian Hust

Nico Rosberg und das "rote Überholwunder"

Der Williams-Pilot über sein diesjähriges Arbeitsgerät, das erste Rennen in Melbourne, seine Chancen und die Veränderungen am Reglement

(Motorsport-Total.com) - Die Zeiten, die das Williams-Team bei den Testfahrten im Winter fahren konnte, ließen Nico Rosberg hoffnungsvoll auf die Formel-1-Saison 2009 blicken. Tatsächlich bewahrheitete sich zumindest in Melbourne, dass sein neues Arbeitsgerät nicht nur schnell, sondern auch zuverlässig ist.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg hofft, dass Williams dieses Jahr im Wettrüsten mithalten kann

Ohne seine Probleme im Rennen wäre mehr als der sechste Rang möglich gewesen, denn das Team war beim ersten Rennen der Saison die zweite Kraft. Der Rennfahrer konnte sogar die schnellste Rennrunde fahren.#w1#

Der erste Tag zum Großen Preis von Malaysia machte deutlich, dass Williams auch auf den Kurs von Kuala Lumpur gute Chancen auf ein starkes Resultat hat. Am Morgen gab es eine Doppelführung für den Rennstall, am Nachmittag belegte der Deutsche mit 0,308 Sekunden Rückstand Position vier.

Nico Rosberg, Melbourne, Albert Park

Im Albert Park war für Nico Rosberg eigentlich sogar ein Podiumsplatz drin Zoom

Für den 23-Jährigen steht unabhängig davon fest, dass Brawn die unangefochtene Nummer eins ist: "Dahinter kommt lange nichts", so der Weltmeister-Sohn im Interview mit 'FAZ.NET'. Während der Rennstall um über eine halbe Sekunde pro Runde vorne liege sieht sich Rosberg in einer Gruppe mit Red Bull, Toyota und dem BMW Sauber F1 Team.

Der weiteren Saison blickt Rosberg optimistisch entgegen: "Es hat mich sehr gefreut, dass mein Team mir endlich ein gutes Auto gegeben hat. Wir werden generell weit vorne sein." Das Auto fühle sich gut an, er könne am Steuer gut attackieren: "Wir haben im Vergleich zu manchen anderen Teams mehr Abtrieb."

"In Melbourne konnte ich deshalb einen Ferrari überholen. Das ist mir bisher noch nicht passiert." Nico Rosberg

Auch mit den Veränderungen am Reglement, unter anderem der Zuteilung einer Reifen-Mischung pro Rennwochenende, die nicht optimal zu Strecke passt, kann sich Rosberg anfreunden: "In Melbourne konnte ich deshalb einen Ferrari überholen. Das ist mir bisher noch nicht passiert. Ich finde das super." Das neue Reglement habe in Melbourne einen "sensationellen Einstand" gefeiert, die Formel 1 sei "spannender denn je".

Williams ist eines von drei Teams, das auf den umstrittenen Doppeldecker-Diffusor setzt: "Unser Auto ist sechs Stunden lang untersucht und von den Kommissaren für legal befunden worden", verteidigt Rosberg das Konzept, das am 14. April vor das Berufungsgericht kommt. "Das war schon vor dem ersten Rennen so, wurde in Melbourne aber nochmals festgestellt. Man muss das Beste aus dem Reglement herausholen."

Dass sein Arbeitgeber wie in den vergangenen Jahren oftmals passiert im Verlauf der Saison zurückfällt, befürchtet Rosberg dieses Jahr nicht. Das Team sei motivierter denn je, man habe eine "sehr gute Basis" und habe "alle zwei Wochen" neue Teile für das Auto. Eines Tages, da ist sich Rosbergs sicher, sitzt er in einem Auto, mit dem er auch Rennen gewinnen kann: "Hoffentlich wird es ein Williams sein."