Nico Rosberg: "Mein Kampfgeist spricht für mich"

Trotz Punkterückstand will Nico Rosberg seine WM-Chance noch nicht aufgeben - Mark Webber glaubt nicht daran und erinnert an seine Situation mit Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com) - Zwölf von 19 Formel-1-Rennen sind absolviert und die Zeichen stehen auf Titelverteidigung von Lewis Hamilton. Der Brite feierte in Monza seinen siebten Saisonsieg und vergrößerte damit seinen WM-Vorsprung auf Teamkollege Nico Rosberg auf 53 Punkte. Da in diesem Jahr beim Saisonfinale in Abu Dhabi keine doppelten Zähler vergeben werden, schwinden Rosbergs Chancen zusehends. "Durch meinen Motorschaden und den Sieg von Lewis brauche ich jetzt wohl ein kleines Formel-1-Wunder, wenn es mit dem WM-Titel noch klappen soll", schreibt Rosberg in seiner Kolumne bei 'Bild.de'.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Lewis Hamilton

Kann Rosberg noch die Wende schaffen und Hamilton den WM-Titel wegschnappen? Zoom

Die Zahlen sprechen eindeutig gegen den Deutschen. Im Gegensatz zu Hamilton konnte Rosberg nur drei Rennen gewinnen. Auch im Qualifying war der Brite fast unantastbar. Elfmal stand er auf der Pole-Position, Rosberg nur einmal. Trotzdem will der frischgebackene Vater nicht aufgeben: "Ich weiß, was für mich spricht: mein Kampfgeist. Aufgeben gibt es in meinem Vokabular nicht. Ich glaube noch daran, dass ich Weltmeister werden kann."

Um die Trendwende noch schaffen zu können, muss Rosberg einen Zahn zulegen und gleichzeitig auf Pech von Hamilton hoffen. "Jetzt ist wichtig, dass ich bald wieder ein paar Rennen gewinne. Sieben Mal fahren wir noch und es gibt sieben Chancen zu siegen. Solange es rechnerisch noch möglich ist, glaube ich auch dran." Der Blick auf das Vorjahr zeigt allerdings, dass Rosberg nur in Brasilien gewinnen konnte. Hamilton siegte 2014 in Singapur, Suzuka, Sotschi, Austin und Abu Dhabi. Dazu kommt das Comeback von Mexiko-City.

Für Ex-Pilot Mark Webber hat sich das Mercedes-Duell im Vorjahr entschieden. 2014 war Rosberg in der Qualifikation noch der Stärkere und konnte das WM-Rennen - auch dank der doppelten Punkte - bis zum Finale offenhalten. "Deswegen ist die erste Weltmeisterschaft so entscheidend", glaubt Webber gegenüber der 'BBC'. "Mein schwächstes Jahr war das Jahr danach. Nico erlebt das in diesem Jahr."

Damit spricht Webber die Saison 2010 an, als er als WM-Zweiter zum Finale reiste. Auch Fernando Alonso (damals Ferrari), Sebastian Vettel (damals Red Bull), und Hamilton (damals McLaren) hatten WM-Chancen. Alles war angerichtet für das Duell Webber gegen Alonso. "Ich führte die WM 2010 lange an, bevor Sebastian am Ende einen Lauf bekam", erinnert sich der Australier zurück. Am Ende holte sich Vettel seinen ersten WM-Titel.

Der Deutsche gewann für Red Bull den ersten WM-Titel und nicht Webber. Fortan sah der Australier kein Land mehr gegen Vettel, der seinerseits gleich drei weitere Male Weltmeister wurde. Trotzdem glaubt Webber, dass Rosberg die Trendwende schaffen kann - aber erst im nächsten Jahr. "Nico kann diese Periode überstehen, aber jetzt kann er sich keine Pause erlauben. Die Rennen kommen jetzt Schlag auf Schlag. Es ist nicht wie im Golf oder im Tennis, wo man ein Turnier auslassen kann. Man muss immer weiterpushen. Für Nico wird der Winter sehr wichtig werden."

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