• 31.12.2006 09:26

Nichts spricht gegen einen Deutschen bei Mercedes...

Zur Zusammenarbeit mit Michael Schumacher ist es nie gekommen, doch in Zukunft könnte wieder ein deutscher Formel-1-Fahrer bei Mercedes landen

(Motorsport-Total.com) - Seit Karl Kling 1955 saß kein Deutscher mehr in einem Formel-1-"Silberpfeil" - und das, obwohl Motorsportdeutschland gerade nach dem Rücktritt von Michael Schumacher nach einer solchen Traumkonstellation lechzt. 2007 setzt Mercedes gemeinsam mit Partner McLaren aber auf die Fahrerkombination Fernando Alonso und Lewis Hamilton.

Titel-Bild zur News: Mercedes-Logo

Seit gut 50 Jahren fuhr kein Deutscher mehr in der Formel 1 für die "Silberpfeile"

Der letzte deutsche Rennfahrer, der eine ernsthafte Chance auf einen McLaren-Mercedes-Vertrag hatte, war Nick Heidfeld, der jedoch Ende 2001 bei der Suche nach einem Nachfolger für Mika Häkkinen übergangen wurde und gegenüber Kimi Räikkönen das Nachsehen hatte. Davor saß Heinz-Harald Frentzen 1994 immerhin in einem Sauber mit Mercedes-Motor - als ehemaliger Schützling des Mercedes-Juniorteams mit Karl Wendlinger und Michael Schumacher.#w1#

Schumacher hätte für Mercedes fahren sollen

Apropos Schumacher: Der siebenfache Weltmeister galt lange Zeit als große Mercedes-Hoffnung für die Zukunft, schließlich war der Stuttgarter Automobilhersteller maßgeblich an seinem Aufstieg in die Formel 1 beteiligt. Als er sich jedoch im Sommer 1995 endgültig für einen Wechsel von Benetton zu Ferrari entschied, wo er einen langfristigen Vertrag unterschrieb, war der Traum von "Schumi" im "Silberpfeil" praktisch für immer ausgeträumt.

Doch entgegen der landläufigen Meinung, wonach Mercedes ganz bewusst auf deutsche Fahrer verzichte, um die Marke immer im Vordergrund zu halten, kann sich Sportchef Norbert Haug sehr wohl vorstellen, irgendwann einen Landsmann an Bord zu holen: "Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht einen deutschen Fahrer im Cockpit haben sollten, sobald sich die Gelegenheit dazu bietet und diese Verpflichtung möglich ist und Sinn macht", erklärte er gegenüber 'Sport1.de'.

Mercedes fördert viele Nachwuchstalente

Außerdem verwies er darauf, dass die meisten aktuellen Grand-Prix-Stars irgendwann in ihrer Karriere mit Mercedes zu tun hatten: "Es gibt keinen deutschen Formel-1-Rennfahrer, der 2006 gestartet ist und 2007 starten wird, der nicht durch unsere Nachwuchsschule ging, zu einem Zeitpunkt von uns gefördert wurde oder seine erste Formel-1-Testfahrt bei uns absolviert hat", gab der 54-Jährige zu Protokoll.

Die Strategie von Konkurrent BMW, mit Nick Heidfeld, Sebastian Vettel und Timo Glock gleich auf drei Deutsche zu setzen, findet Haug "toll", gleichzeitig vertritt er aber die Ansicht, dass Mercedes auch mit zwei ausländischen Fahrern und trotz der globalen Ausrichtung des DaimlerChrysler-Konzerns "als rein deutsch" gesehen wird. Dies werde intern "sehr" geschätzt, schließlich sei Mercedes die "wertvollste und bekannteste" Automobilmarke der Welt.