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"Nicht akzeptabel": Zak Brown findet nach F1-Saisonfinale klare Worte

McLaren-CEO Zak Brown findet, dass der Einfluss der Teams in der Formel 1 zu geworden sei, und verlangt eine "stärkere, direktere Führung" seitens der FIA

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 und ihr Dachverband FIA sind wegen der Art und Weise, wie die Saison 2021 in Abu Dhabi endete, in die Kritik geraten. Während eine Untersuchung der Ereignisse in vollem Gange ist, bekräftigt McLaren-CEO Zak Brown, dass die Lektionen von 2021 zeigen, dass Veränderungen notwendig sind.

Titel-Bild zur News: Zak Brown

Zak Brown findet vor allem gegenüber den Formel-1-Teams klare Worte Zoom

In der Ankunft des neu gewählten FIA-Präsidenten Mohammed Ben Sulayem sieht der US-Amerikaner eine großartige Gelegenheit für einen dringend benötigten neuen Ansatz.

Auf der Website von McLaren schreibt Brown: "Es ist klar, dass einige der Regeln und ihre Handhabung in der jetzigen Form nicht akzeptabel sind. Niemand ist glücklich über die Ungereimtheiten bei der Anwendung des Reglements, wobei die Teams immer wieder versuchen, daraus Wettbewerbsvorteile zu ziehen."

Als würde der Sport von bestimmten Teams regiert

"Ich habe schon früher gesagt, dass die Teams zu viel Macht haben und diese Macht reduziert werden muss", betont Brown. "Wir spielen eine wichtige Rolle bei der Ausarbeitung des Reglements und der Führung der Formel 1, und dieser Einfluss ist nicht immer von dem geleitet, was für den Sport insgesamt am besten ist."

Zwar sollten die Teams auch aus Browns Sicht konsultiert und ihre Ansichten berücksichtigt werden, vor allem dann, wenn es um langfristige strategische Fragen geht. "Aber manchmal hat es den Anschein, dass der Sport von bestimmten Teams regiert wird."

"Wir dürfen nicht vergessen, dass wir, die Teams, zu den Ungereimtheiten bei der Durchsetzung des Reglements beigetragen haben, wie niemand sonst. Es waren die Teams, die den Druck ausgeübt haben, um jeden Preis zu vermeiden, dass Rennen unter einem Safety-Car beendet werden", spricht er das Saisonfinale an.


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Brown kritisiert Einflussnahme der Teams via Funk

"Es sind die Teams, die für viele der Regeln gestimmt haben, über die sie sich beschweren. Es sind die Teams, die mithilfe von Funksprüchen an die Rennleitung versucht haben, Strafen und Rennergebnisse zu beeinflussen, bis hin zu dem Punkt, an dem ein überreizter Teamchef die Rennleitung unter Druck setzt."

Das sei für die Formel 1 "nicht gerade erbaulich", mahnt Brown. "Manchmal fühlte es sich eher wie ein Pantomime-Vorsprechen an als der Höhepunkt eines globalen Sports."

Nachdem der frühere FIA-Präsident Jean Todt darauf setzte, den Sport im Konsens zu regeln, was den Teams viel Einfluss bei der Festschreibung der Regeln einräumte, hofft der McLaren-CEO, dass Ben Sulayem die Dinge künftig anders handhaben wird.

"Es liegt auf der Hand, sich bei der FIA-Untersuchung auf die Ereignisse von Abu Dhabi am Ende der Saison zu konzentrieren, aber sie waren meiner Meinung nach eher Symptom als Ursache. Es gab systembedingte Probleme in Bezug auf die Ausrichtung und Klarheit darüber, wer die Regeln festlegt - die FIA oder die Teams."

McLaren-CEO wünscht sich stärkere, zentrale Führung

Als Beispiel nennt Brown "organisatorische Schwierigkeiten" bei den Grands Prix von Australien 2020 (kurzfristig abgesagt) und Belgien 2021 (nach einer Runde abgebrochen), die beide "durch einen scheinbaren Mangel an Vorbereitung auf die Ereignisse und vorübergehende Trägheit bei den Lösungen" gekennzeichnet waren.

"Mehr Klarheit über die Rolle der FIA und der Formel 1 und die Notwendigkeit einer stärkeren Führung des Sports werden zweifellos deshalb auf der Tagesordnung von Mohammed Ben Sulayem und Stefano Domenicali und ihren jeweiligen Teams stehen."


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Um den Sport in die richtige Richtung zu lenken, sei es zwar notwendig gewesen, einen eher konsultativen Ansatz zu verfolgen."Aber jetzt, wo der Sport erfolgreich neu ausgerichtet wurde", findet Brown, ist es notwendig, zu einer stärkeren, direkteren Führung und Leitung an der Spitze des Sports zurückzukehren".

Er fügt hinzu: "Ich bin zuversichtlich, dass wir eine stärkere Führung durch die FIA und die Formel 1 erleben werden und dass wir uns gemeinsam als Hüter des Sports darauf konzentrieren werden, den Sport weiterzuentwickeln und uns nicht vor der Verantwortung drücken, wenn es um schwierige Entscheidungen geht."